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Italien: Micheloni spricht von StimmenkaufBern - Der Neuenburger Claudio Micheloni, Senator in Italien für die Demokratische Partei (PD), kritisiert den knappen Ausgang des Misstrauensvotums zu Gunsten von Berlusconi scharf. Er spricht von Stimmenkauf und prangert seinen Schweizer Parlamentskollegen Antonio Razzi an.fest / Quelle: sda / Dienstag, 14. Dezember 2010 / 22:11 h
Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi habe das Misstrauensvotum in der Abgeordnetenkammer «dank fünf gekauften Stimmen der Opposition» gewonnen, sagte Micheloni am Dienstag kurz nach der Abstimmung der Nachrichtenagentur SDA.
Kritik an Antonio Razzi
Hart ins Gericht geht Micheloni mit seinem Schweizer Kollegen, dem Wahlluzerner Antonio Razzi. Der Auslanditaliener war 2006 für die Oppositionspartei «Italien der Werte» in die Abgeordnetenkammer gewählt worden.
Kurz vor der für Berlusconi schicksalhaften Abstimmung gab Razzi am vergangenen Donnerstag seinen Wechsel zur rechten Partei «Noi sud» (Wir, der Süden) bekannt.
Razzi begründete seinen Wechsel damit, dass er von seiner ehemaligen Partei «Italien der Werte» kaum beachtet worden sei.
Claudio Micheloni. /
Der 62-Jährige muss sich nun von seiner ehemaligen Gruppierung - der Anti-Korruptions-Partei - happige Vorwürfe gefallen lassen: Er habe sich von Berlusconi kaufen lassen. Der Wahlluzerner hatte die Anschuldigungen vergangene Woche bestritten. Staatsanwaltschaft ermittelt Der dubiose Parteienwechsel so kurz vor der Vertrauensabstimmung rief am Freitag auch die Justiz auf den Plan: Die römische Staatsanwaltschaft nahm Vorermittlungen zu mutmasslichen dunklen Geschäften vor den entscheidenden Abstimmungen auf. Ausgelöst hatte die Untersuchungen der ehemalige Chef von Razzi, Antonio Di Pietro. Razzi habe die Auslanditaliener «durch und durch verraten und beleidigt», sagte Micheloni, er sei empört. Der angeschuldigte Razzi war am Dienstag nicht erreichbar für eine Stellungnahme. Senator Micheloni erwartet trotz allem nicht, dass sich Berlusconi länger als bis Mitte Januar und die nächsten Reformabstimmungen halten kann.
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