Minderjährige seien tief verletzt und für ihr ganzes Leben geschädigt worden, erklärte Benedikt XVI. am Montag in Rom auf dem traditionellen Weihnachtsempfang für die Kurie.
Die Kirche müsse diese Vorkommnisse als einen Aufruf zur Wahrheit und zur Erneuerung nutzen, machte der Papst deutlich. Der Missbrauchsskandal in mehreren Ländern hatte den Vatikan in eine tiefe Krise gestürzt.
«Wir müssen uns fragen, was wir tun können, um das geschehene Unrecht so weit wie möglich wieder gutzumachen», forderte der Papst.
Benedikt XVI. fordert eine andere Vorbereitung auf das Priestertum. /


Es brauche eine «neue Entschlossenheit im Glauben und Guten» und die Fähigkeit zur Busse.
Es müsse alles nur mögliche getan werden in der Vorbereitung auf das Priestertum, damit «eine solche Sache nicht mehr passieren kann.» Die Kirche sei sich bewusst, dass das, was Priester begangen hätten, eine besonders schwere Sünde sei. Daraus leite sich die entsprechende Verantwortung der Kirche ab.
Kinderpornographie nicht verharmlosen
Benedikt prangerte in seiner Rede vor der Kurie, also den Vertretern der kirchlichen Verwaltung, erneut auch den Markt der Kinderpornografie und des Sextourismus an.
Irgendwie scheine Kinderpornografie von der heutigen Gesellschaft immer mehr als eine normale Sache angesehen zu werden, kritisierte er. Der Papst nannte die psychologische Zerstörung von missbrauchten Kindern, die damit zu einer Ware degradiert würden, «ein furchtbares Zeichen der Zeit.»
Der Sextourismus gefährde in der Dritten Welt eine ganze Generation, und die zunehmende globale Verbreitung von Drogen sei «ein beredter Ausdruck der Diktatur des Mammons, der den Menschen pervertiert», sagte Benedikt.
Für die Entwicklung machte er erneut einen Werteverlust seit den siebziger Jahren verantwortlich. So sei Pädophilie «theoretisiert» worden als Sache, die dem Menschen und dem Kinde völlig konform sei.