Umweltverträgliche Mobilität bringe nur dann mehr Lebensqualität, wenn sie zuverlässig sei, sagte Infra-Geschäftsführer Benedikt Koch. Strassen und Schienen müssten darum von Engpässen befreit, laufend erneuert und unterhalten werden.
Koch plädierte für eine zweite Röhre durch den Gotthard. «Ist die zweite Röhre gebaut und der bestehende Tunnel saniert, müssen dem Verkehr vier Spuren zur Verfügung gestellt werden.» Alles andere sei weder glaubwürdig noch sinnvoll. Um das derzeitige Verbot für eine Kapazitätserweiterung im Gotthardtunnel aufzuheben, brauche es allerdings eine Volksabstimmung.
Leuthard fordert Umdenken
Für Bundesrätin Doris Leuthard ist klar, dass die Schweiz trotz derzeit guter Finanzlage eine Diskussion über zusätzliche Mittel für die Verkehrsinfrastruktur führen muss.
Bundesrätin Doris Leuthard. /


Allein für Unterhalt, Engpassbeseitigung und Ausbau seien in den nächsten 20 Jahren happige Summen erforderlich.
Leuthard - die am Nachmittag in Bern die Pläne des Bundesrates für die künftige Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur vorstellte - forderte in Luzern ein Umdenken bezüglich technischem Ausbau und gesellschaftlicher Akzeptanz der Infrastruktur.
Kein Weg an «Mobility Pricing» vorbei
Qualität und Sicherheit, so die UVEK-Vorsteherin, hätten oberste Priorität, technische Perfektion aber sei ebenso zu hinterfragen wie die heute zum Teil langen und komplexen Planungs-, Bewilligungs- und Bauverfahren.
Ein andere Finanzierung verlangte auch Katja Gentinetta, stellvertretende Direktorin von Avenir Suisse. Der Preis für Mobilität müsse sich stärker an der Zahlungsbereitschaft der Verkehrsteilnehmer ausrichten. Dazu gehörten deutlich höhere Tarife im Aggloverkehr und der Abbau staatlicher Subventionen. An «Mobility Pricing» führe kein Weg vorbei.