Die kürzlich gestartete Webseite «Do Nothing for 2 Minutes» will auf diesen Umstand aufmerksam machen, indem sie die User dazu auffordert, ganze zwei Minuten lang in sich zu gehen und absolut nichts zu tun.
«Ich habe darüber nachgedacht, wie wir jede wache Minute des Tages mit Zugriff auf eine unbegrenzte Informationsversorgung verbringen, bis zu dem Punkt der Informationsüberflutung», erklärt Webseitenbetreiber Alex Tew gegenüber TechCrunch seine Hintergedanken. «Es gibt zudem Beweise dafür, dass unser Gehirn durch das Internet neu verkabelt wird, weil wir jedes Mal einen kleinen Dopamin-Kick bekommen, wenn wir unsere E-Mails oder den Facebook- und Twitter-Status überprüfen. Wir leiden also alle ein wenig an einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, das sich negativ auf unsere Produktivität auswirkt», so Tew.
Druchschnitt schafft 54 Sekunden.
Wer sich auf «Do Nothing for 2 Minutes»-Webseite begibt, wird dort von einer ansehnlichen Grafik begrüsst, die einen Sonnenuntergang am Meereshorizont zeigt. Im Hintergrund ertönen sanfte Strandgeräusche und Meeresrauschen. Ein Timer, der zentral am Bildschirm eingeblendet wird, beginnt sofort nach dem Seitenaufruf, von zwei Minuten auf Null herunter zu zählen.
Social Media macht uns «hibbelig». /


Sind die zwei Minuten überstanden, wird der User mit «well done» gelobt. Wird zwischendurch die Tastatur oder Maus berührt, gilt der Versuch als «gescheitert».
Dass sich hinter dem auf den ersten Blick etwas seltsam anmutenden Ansatz ein sinnvoller Hintergrund verbirgt, zeigt die Tatsache, dass es den Seitennutzern offenbar tatsächlich ungemein schwer fällt, die gesamten zwei Minuten mit Nichtstun zu überstehen. Laut Webseiten-Mastermind Twen liegt die durchschnittliche Zeitspanne, die User schaffen, bei lediglich 54 Sekunden, was beweist, wie hektisch und schnelllebig die Nutzer in ihrem Verhalten sind.
Vom Student zum Millionär
In Internet-Insiderkreisen ist Tew kein unbeschriebenes Blatt. Weltweite Aufmerksamkeit erzielte der findige Brite bereits im Jahr 2005 mit dem Start der sogenannten «Million Dollar Homepage». Damals verkaufte er winzig kleine Werbeflächen auch seiner Webseite und konnte damit nicht nur ein innovatives neues Geschäftsmodell vorlegen, sondern auch innerhalb kürzester Zeit vom Studenten zum Millionär aufsteigen. Ob sein aktuelles Projekt auch den gewünschten Erfolg bringt und tatsächlich zur Entschleunigung des Alltags der Menschen beitragen kann, bleibt aber abzuwarten.