Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Der ägyptische Präsident Husni Mubarak hatte sich in einer mit Spannung erwarteten Rede am Donnerstagabend geweigert, sein Amt sofort aufzugeben.
Die Protestbewegung rief für Freitag zu neuen Massendemonstrationen auf, um Mubarak zum Rücktritt zu zwingen. In der Nacht versammelten sich nach Berichten von Augenzeugen bereits Hunderte von Menschen vor dem Präsidentenpalast.
Der ägyptische Oppositionspolitiker Mohammed el Baradei rief das Militär zum Eingreifen auf. «Ägypten wird explodieren», warnte der Friedensnobelpreisträger mit Blick auf die enttäuschten Demonstranten in Kairo. «Die Menschen sind sehr verärgert.
Wie reagiert die Armee? /


Wir sollten uns Sorgen machen.»
Militär in ständiger Tagung
Wie das Staatsfernsehen am Donnerstag berichtete, befindet sich der Oberste Rat des Militärs in ständiger Tagung - ein Status, der normalerweise nur in Kriegszeiten gilt. Der Rat wird vom Verteidigungsminister, Feldmarschall Hussein Tantawi, geleitet.
Der Rat untersuche, «welche Massnahmen und Vorkehrungen getroffen werden könnten, um die Nation zu schützen, ihre Errungenschaften und die Ziele ihres grossen Volkes», erklärte das Militär.
Beobachter werteten die Erklärung als Indiz dafür, dass Tantawi und seine Generäle die Macht übernommen haben. Überschrieben war die Mitteilung als «Communiqué Nummer eins» - eine Wortwahl, die auf einen Putsch hindeuten könnte.
Fernsehberichte zeigten Tantawi und rund zwei Dutzend Offiziere mit versteinerten Mienen an einem runden Tisch sitzen. Staatschef Mubarak und sein Vize Omar Suleiman, ein früherer General und ehemaliger Geheimdienstchef, waren bei der Sitzung nicht dabei.