Am 18. Tag der Proteste gegen sein Regime sei der Staatschef mit seiner engsten Familie in einem Helikopter in den Badeort geflogen, wo er eine Ferienvilla besitzt. Ein Rückzug nach Scharm al-Scheich war in den vergangenen Tagen mehrfach als ein würdevoller Ausweg für Mubarak genannt worden.
Für Berichte von Fernsehsendern, wonach Mubarak das Land verlassen wolle oder bereits abgereist sei, gab es keine Bestätigung. Aus dem internationalen Flughafen Kairo verlautete am Nachmittag, die Präsidentenmaschine sei nicht abgeflogen. Das ägyptische Fernsehen kündigte am Nachmittag eine wichtige und dringende Erklärung des Präsidialamtes an.
Hunderttausende versammelt
Unterdessen versammelten sich nach den Freitagsgebeten mehr als eine Million Menschen in Kairo und anderen Städten des Landes und forderten erneut den Rücktritt des 82-jährigen Staatschefs. Auf dem Tahrir-Platz, dem Herz der oppositionellen Proteste, versammelte sich eine riesige Menschenmasse.
Husni Mubarak. /


Mehrere hundert Demonstranten zogen zudem vor den Präsidentenpalast, den Regierungssitz, vor das Parlament und die Zentrale des Staatsfernsehens. Die Streitkräfte zeigten mit Panzern und Truppen Präsenz, teilweise waren Abschnitte mit Stacheldraht gesichert.
Sie schritten aber nicht gegen die Demonstranten ein - damit kam es nicht zu einer befürchteten Eskalation, nachdem die Protestbewegung ihre Demonstrationen nicht mehr nur auf den zentralen Tahrir-Platz beschränkte. Auch in Suez und Alexandria gab es Kundgebungen gegen Mubarak.
Die Muslimbruderschaft und der Friedensnobelpreisträger Mohammed al-Baradei riefen am Freitag zur Fortsetzung der Proteste auf. «Setzt eure Revolution fort, egal, wie lange es dauert und was immer es kostet», teilten die Muslimbrüder mit. «Die ganze Nation ist auf den Strassen. Der einzige Ausweg für das Regime ist der zu gehen», schrieb Al-Baradei via Kurzmitteilungsdienst Twitter.