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Protestwelle hat auch Libyen erfasst - Bereits 14 VerletzteFrankfurt/Main - Die Protestwelle in der arabischen Welt hat am Mittwoch Libyen erreicht. In Bengasi, der zweitgrössten Stadt des Landes, gingen Demonstranten auf die Strasse und forderten den Rücktritt von Ministerpräsident Bagdadi al-Mahmudi und Staatschef Muammar Gaddafi.dyn / Quelle: sda / Mittwoch, 16. Februar 2011 / 09:25 h
In der Nacht wurden bei Zusammenstössen zwischen Anti-Regierungs-Demonstranten, Polizisten und Gaddafi-Anhängern mindestens 14 Menschen verletzt. Das berichtete die Zeitung «Qurina», die Gaddafis Sohn Seif al-Islam gegründet hatte. Die Demonstranten wurden in dem Artikel als «Saboteure» bezeichnet.
Im Internet wurden gleichzeitig Amateurvideos veröffentlicht, auf denen Hunderte von Männern und Frauen zu sehen sind, die rufen: «Das Volk will den Sturz des Regimes» und «Gaddafi, raus, raus!». Aus regierungsnahen Kreisen hiess es, bei den Demonstranten habe es sich um «15 junge Menschen» gehandelt.
Die Polizei löste die Kundgebung schliesslich gewaltsam auf. Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, die Sicherheitskräfte hätten Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschosse gegen die Demonstranten eingesetzt.
Auslöser der Proteste war nach Angaben der BBC und der Internet-Nachrichtenseite «El Manara» die Festnahme eines regierungskritischen Anwalts.
Die Proteste weiten sich nun in Muammar al-Gaddafis Hoheitsgebiet aus. /
Der Anwalt sei später unter dem Druck der Proteste wieder freigekommen, die Proteste hätten aber angedauert. Gegendemonstrationen Nach der Auflösung der Demonstration versammelten sich in Bengasi, Tripolis und weiteren Städten hunderte Anhänger von Revolutionsführer Gaddafi. Das libysche Fernsehen übertrug am frühen Morgen live, wie sie Fahnen und Fotos von Gaddafi schwenkten und den Revolutionsführer priesen. Massenbewegungen haben seit Anfang des Jahres die Regime in Tunesien und Ägypten gestürzt. Demonstrationen gegen Regierungen in arabischen Ländern gab es zudem in Algerien, Jordanien, im Sudan, in Jemen und Bahrain.«Tag des Zorns» am Donnerstag Nach dem Vorbild anderer Staaten ist in Libyen am Donnerstag ein Tag des Zorns geplant, zu dem über das Internet-Netzwerk Facebook aufgerufen wird. Die dazugehörige Gruppe zählt bereits über 10'000 Mitglieder. Gaddafi ist in Libyen seit 1969 an der Macht.
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