Dies erklärte Universitätspräsident Rüdiger Bormann am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Bayreuth. Aus Sicht der Uni Bayreuth, an der Guttenberg 2007 promovierte, ist es Guttenbergs Sache, ob er den Titel benutzt oder nicht. Die Hochschule sei damit aber nicht von der vorgeschriebenen Überprüfung seiner Doktorarbeit entbunden.
Wie lange die Universität für die Prüfung der Doktorarbeit des Ministers braucht, ist weiter offen. Noch am Nachmittag wollte die zuständige Promotionskommission tagen.
Karl-Theodor zu Guttenberg wirbt für das Jurastudium an der Uni Bayreuth. /


Man werde das Gremium aber nicht unter Zeitdruck setzen, sagte Bormann.
Opposition bekräftigt Rücktrittsforderungen
Die Opposition bekräftigte am Dienstag ihre Forderung nach einem Rücktritt Guttenbergs. Aus ihrer Sicht hat der Verzicht Guttenbergs auf seinen Doktortitel daran nichts geändert.
SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sagte: «Guttenberg wird nicht zu halten sein. Und am Ende wird ihn die Kanzlerin nicht halten können.» Da kein anderer Politiker so oft von Ehre und Anstand gesprochen habe wie Guttenberg, müsse der Minister nun konsequenterweise zurücktreten.
Merkel stellte sich allerdings noch einmal hinter den Minister. «Die Bundeskanzlerin findet die Entscheidung Karl-Theodor zu Guttenberg, auf den Doktortitel zu verzichten, richtig», sagte ein Regierungssprecher.
Thema im Bundestag
Am Mittwoch wird sich der Bundestag mit der Kontroverse beschäftigen. Guttenberg wird sich in einer Fragestunde im Parlament zu den Vorwürfen äussern.
Parlaments-Präsident Norbert Lammert wies darauf hin, dass Abgeordnete bei Expertisen des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages für eine andere Nutzung als für parlamentarische Zwecke eine Genehmigung brauchen.
Guttenberg soll solche von ihm bestellte Ausarbeitungen in seine Doktorarbeit übernommen haben. Lammert geht davon aus, dass sich der Ältestenrat des Bundestages damit befassen wird.
Guttenberg wird vorgeworfen, grosse Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben.