Beim HTC Flyer handelt es sich um eines von nur wenigen neuen Tablets mit einem 7 Zoll grossen Touchscreen. Von der Grösse her spielt das Gerät damit in der gleichen Liga wie das Samsung Galaxy Tab der ersten Generation und das Blackberry Playbook, während die Tablets von Motorola, LG und das neue Samsung-Modell deutlich grösser sind.
Gute Verarbeitung - intuitive Bedienung
Das HTC Flyer ist sehr gut verarbeitet und hinterlässt einen deutlich besseren Eindruck als der «Plastikbomber» Samsung Galaxy Tab. Allerdings hat dies auch Nachteile. So ist das HTC Flyer schwerer als das Pendant von Samsung. Das könnte im ständigen mobilen Gebrauch etwas störend wirken.
Aktuell basiert das Tablet des taiwanesischen Herstellers noch auf dem Betriebssystem Android 2.2 (Froyo). Bis zur Markteinführung, die für April erwartet wird, soll Gingerbread zur Verfügung stehen. Trotz dieser eigentlich für Smartphones gedachten Android-Varianten hat der Hersteller auf die Möglichkeit, klassische GSM-Telefonate zu führen, verzichtet. Diesbezüglich bleibt das Samsung Galaxy Tab demnach ein Unikat. Im Vergleich zum Samsung-Modell fällt sofort die auch von den HTC-Smartphones bekannte Sense-Oberfläche auf. Wer auch ein Handy des Herstellers nutzt, wird sich sofort auskennen. Ansonsten ist das System aber intuitiv bedienbar. Der Touchscreen hinterlässt auf den ersten Blick einen guten Eindruck: satte Farben und scharfe Konturen. Auf den zweiten Blick sind jedoch Rasterpunkte auf dem Display zu sehen, die je nach Blickwinkel etwas störend wirken.
Schnellerer Prozessor wäre wünschenswert
Das Scrollen durch die Menüs war nicht immer ganz flüssig. Einen ähnlichen Effekt gibt es auch beim Samsung Galaxy Tab. Beim Samsung-Modell ist das aber eher zu verzeihen, zumal das Gerät schon ein halbes Jahr alt ist, während das HTC Flyer gerade erst in der Markteinführung ist und somit einen etwas stärkeren Prozessor verdient hätte.
HTC Flyer. /


Der Fairness halber sei aber nochmals erwähnt, dass das Tablet noch mit einer Beta-Firmware ausgestattet ist. Wie gut sich das HTC Flyer im praktischen Einsatz schlagen wird, lässt sich demnach erst sagen, wenn die Gingerbread-Software zur Verfügung steht.
Notizen handschriftlich und mit Evernote synchronisiert
Nett ist die Notizen-Funktion, die HTC über die Sense-Oberfläche in die Firmware eingebunden hat. Der Dienst wird mit Evernote synchronisiert, das es auch als PC-Software sowie als Apps für iOS, Android, Blackberry und andere Smartphone-Plattformen gibt. Die Basis-Version, die für den normalen Gebrauch ausreichend ist, ist kostenlos.
Eine weitere Besonderheit gegenüber anderen Android-Tablets ist der mitgelieferte Stylus, über den sich das Gerät alternativ zu den Fingern bedienen lässt. Dabei können sogar handschriftliche Notizen gemacht werden. Farbe und Schrift-Dicke lassen sich einstellen. Allerdings muss man schon etwas fester aufdrücken, um zu gewährleisten, dass die Schrift erkannt wird.
Ansonsten verfügt das HTC Flyer abseits der fehlenden Telefonschnittstelle über die gleichen Features, die auch Smartphones mit Froyo bzw. Gingerbread mit sich bringen. Alle Google-Dienste sind vorinstalliert und auch die WLAN-Hotspot-Funktion ist vorhanden.
Fazit: Aktuell bestes Android-Tablet mit 7-Zoll-Monitor
Das HTC Flyer ist eine schöne Alternative zum Samsung Galaxy Tab für alle Interessenten, die ein 7-Zoll-Tablet suchen. Das Gerät ist etwas schwerer, dafür aber deutlich besser verarbeitet. Die Bedienung über den mitgelieferten Stylus ist ungewohnt, aber macht Spass. Vor allem die Möglichkeit der handschriftlichen Notizen inklusive Speicherung über Evernote sind ein Mehrwert gegenüber Mitbewerbern.
Schade, dass der Hersteller keine Telefon-Schnittstelle vorgesehen hat. Das könnte der Preis dafür sein, dass das HTC Flyer perspektivisch mit Android 3.0 (Honeycomb) ausgestattet werden soll. Bleibt zu hoffen, dass dann andere von Froyo und Gingerbread bekannte Features wie der Mobile Hotspot erhalten bleiben.