US-Kriegsschiffe bombardierten Ziele in Libyen mit Tomahawk-Marschflugkörpern. Nach Angaben eines ranghohen US-Militärvertreters bombardierten die US-Streitkräfte libysche Luftabwehrstellungen nahe der Hauptstadt Tripolis und der Küstenstadt Misrata.
Es seien mindestens 110 Marschflugkörper abgefeuert worden, sagte er in Washington. Der erste Marschflugkörper sei um 20.00 Uhr MEZ auf libyschem Boden eingeschlagen. An dem Beschuss libyscher Luftabwehrstellungen habe sich auch ein britisches U-Boot beteiligt.
Oberkommando in Stuttgart
US-Präsident Barack Obama bestätigte den Angriff von einem Aufenthalt in Brasilien aus. Die USA hätten mit «begrenzten militärischen» Aktionen begonnen, sagte Obama. Er sei sich der Risiken für die Streitkräfte seines Landes schmerzlich bewusst.
US-Kriegsschiffe im Einsatz. (Symbolbild) /


Der US-Einsatz hat den Namen «Odyssey Dawn» (Odyssee-Dämmerung) und wird vom in Stuttgart ansässigen Afrika-Kommando der US-Armee befehligt.
Der britische Premierminister David Cameron erklärte am Abend, auch die Streitkräfte seines Landes seien in Libyen im Einsatz. «Sie sind Teil einer internationalen Koalition, die sich gebildet hat, um den Willen der Vereinten Nationen durchzusetzen und das libysche Volk zu schützen».
Tripolis: Zivile Ziele getroffen
Nach Angaben der libyschen Staatsmedien wurden bei den Angriffen zahlreiche zivile Ziele getroffen. «Zivile Ziele in Tripolis wurden von den Angriffen der feindlichen Luftwaffe der Kreuzritter getroffen», hiess es im libyschen Staatsfernsehen. Die offizielle Nachrichtenagentur Jana zitierte einen Sprecher der libyschen Streitkräfte, wonach es Verletzte gab.
Gaddafi-Anhänger versammeln sich
In einer Vorstadt von Tripolis versammelten sich nach einem Bericht des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira mehrere Hundert Gaddafi-Anhänger, um die Residenz des Machthabers gegen Angriffe französischer Militärjets zu schützen. Gaddafi lebt in einem Zelt in der Militärgarnison der Vorstadt in Bab al-Asisija.