Ein Mitarbeiter einer Botschaft in Tokio kritisierte in der Zeitung «Yomiuri»: «Wenn wir mehr konkrete Informationen von der japanischen Regierung bekommen würden, welche Hilfen in bestimmten Gebieten benötigt werden, könnten wir effizienter helfen».
Dem Bericht zufolge lagern in einigen Botschaften in Tokio Hilfsgüter aus dem Ausland, die allerdings nicht verteilt werden könnten, da Informationen von der japanischen Regierung ausblieben.
Ein Mitarbeiter des japanischen Aussenministeriums begründete dies laut «Yomiuri» unter anderem mit den eingeschränkten Transportmöglichkeiten in den Katastrophengebieten. Auch gebe es vor Ort manchmal keinen Platz, die ausländischen Lieferungen zu lagern. Zudem bevorzugten viele Flüchtlinge japanisches Essen, wenn sie die Wahl hätten.
Hilfsangebote aus 133 Ländern
Nach Angaben des Aussenministeriums bekam Japan Hilfsangebote von 133 Ländern und Regionen sowie 39 internationalen Organisationen. Davon habe die Regierung 21 Angebote angenommen, die Rettungskräfte und Experten beinhalteten sowie 26, die Hilfsgüter wie Essen und Decken schicken wollten.
Die Europäische Union hatte demnach bereits am 11. März Hilfslieferungen vorbereitet.
Wasserflaschen werden an die Bevölkerung verteilt. /


Decken und Matratzen seien aber erst ab dem 26. März verteilt worden, hiess es.
Ein Hilfsangebot aus Thailand über drei Millionen Tonnen Reis lehnte die japanische Regierung nach Angaben von «Yomiuri» mit Bezug auf das japanische Agrarministerium ab, da Japan selbst mehr als drei Millionen Tonnen Reis auf Lager habe. In den Unglücksregionen gebe es zudem keine grosse Nachfrage nach Reis.
Glückskette: Finanzielle Unterstützung
In der Schweiz sammelt die Glückskette für die Opfer der Naturkatastrophe in Japan. Bislang gingen knapp 6,5 Millionen Franken an Spenden ein. Die Partnerhilfswerke der Glückskette - ADRA, Caritas, das Schweizerische Rote Kreuz und die Heilsarmee - unterstützten mit dem Geld ihre japanischen Partnerorganisationen.
Hilfsgüter werden keine nach Japan geliefert, wie Glückskette-Sprecherin Priska Spörri auf Anfrage sagte. Das nötige Material und Essen für die Betroffenen wird in Japan eingekauft und verteilt. Über Probleme bei der Verteilung der Hilfe sei nichts bekannt.