Mit Hilfe der gesammelten Daten könnte ein Jeder, von Privatdetektiven bis zur eifersüchtigen Ehefrau die eigenen Aufenthaltsorte nachverfolgen. Alles was dazu benötigt wird, ist der Zugang zu dem Computer oder dem iPhone, erläuterte Pete Warden, IT-Sicherheitsforscher, an der «Where 2.0»-Konferenz in San Francisco.
Unter Sicherheitsexperten weltweit löste die Entdeckung grosse Entrüstung aus. Nachdem bereits Geo-Dienste von Facebook und Google unter starke Kritik geraten sind, sieht der Fall beim iPhone anders aus, denn die Möglichkeit, diese Ortung zu deaktivieren, besteht nicht. Obwohl nicht explizit auf die Speicherung aller Daten hingewiesen wird, steht Apple rechtlich auf festen Beinen: Dank eines sechszeiligen Paragraphen in den ellenlangen Nutzungsbedingungen, ist Apple die Sammlung von Geo-Daten erlaubt.
Apple überwacht als einziger
«Nur das iPhone speichert diese Daten», erläuterte Alasdair Allan, der Forscher, der zusammen mit Warden die skandalöse Entdeckung gemacht hat.
Gesammelte Daten eines iPhones innerhalb von einem Monat. /


«Wir haben nach ähnlichen Codes auf Android-Smartphones gesucht und konnten nichts entdecken. Bis jetzt bleiben iPhones die einzigen Telefone, die die Bewegungen der Nutzer aufzeichnen.»
Simon Davies, Direktor von Privacy International, äusserte grosse Bedenken: «Das ist eine erschrekende Entdeckung. Der Aufenthaltsort ist eines der sensibelsten Dinge im menschlichen Leben. Die Existenz dieser Daten ist ein grosser Angriff auf die Privatsphäre und die Abwesenheit von einer Deaktivierungsmöglichkeit weist auf grosse Arroganz der Entwickler hin.»
Auf der Homepage von Pete Warden lässt sich ein kleines Programm für Mac-Benutzer hinunterladen, mit dem die gesammelten Daten auf einer Karte angezeigt werden - vorausgesetzt es wurde bereits ein iPhone mit dem Computer synchronisiert.
Die Überwachung begann mit dem iOS 4, dem neuesten Apple-Betriebssystem für iPhones. Somit finden sich auf gewissen Smartphones Ortungsdaten von bis zu einem Jahr.