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Früherer Zellengenosse Chodorkowskis klagt russische Behörden anMoskau - Ein früherer Zellengenosse des einstigen russischen Ölmagnaten Michail Chodorkowski hat schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. Diese hätten ihn gezwungen, im April 2006 den einst reichsten Mann Russlands im Gefängnis anzugreifen.joge / Quelle: sda / Dienstag, 17. Mai 2011 / 08:08 h
Der einstige Zellengenosse, Alexander Kutschma, äusserte sich am Montag gegenüber der Webseite Gazeta.ru. Chodorkowski, der eine insgesamt 14-jährige Haftstrafe absitzt, hatte bei dem Angriff 2006 eine Stichwunde im Gesicht erlitten.
Kutschma berichtete weiter, er sei gezwungen worden, Chodorkowski der sexuellen Belästigung zu bezichtigen, um diesen «mit Dreck zu bewerfen». Der frühere Zellengenosse hatte aufgrund eines bewaffneten Überfalls einen Teil seiner siebenjährigen Haftstrafe im gleichen Gefängnis wie den einstigen Ölmagnaten abgesessen.
Vor Berufungsgericht Dort habe Gefängnispersonal ihn «geschlagen, gefoltert und einen Arm gebrochen», um ihn zu dem Angriff auf Chodorkowski zu zwingen, sagte der 29-jährige Kutschma der Webseite. Die Aussagen Kutschmas seien wahr, sagte Chodorkowskis Anwalt Wadim Kljuwgant. «Kutschma hat nichts gesagt, was neu für uns wäre», sagte der Anwalt der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Ein früherer Zellengenosse von Michail Chodorkowski hat schwere Vorwürfe gegen die Behörden erhoben. /
Der frühere Chef des Ölkonzerns Jukos hat bereits zwei Mal vor Gericht gestanden. Kritiker sehen darin in erster Linie eine Bestrafung für seine politischen Ambitionen. In Moskau kämpft der Kremlgegner am (heutigen) Dienstag vor einem Berufungsgericht gegen seine Verurteilung zu insgesamt 14 Jahren Haft. 1000 Seiten Einsprüche Der Kritiker von Premier Wladimir Putin war im Dezember mit seinem früheren Geschäftspartner Platon Lebedew wegen Unterschlagung von 218 Millionen Tonnen Öl verurteilt worden. Gegen den laut Beobachtern politisch motivierten Prozess hat Russlands bekanntester Häftling mehr als 1000 Seiten Einsprüche eingereicht. Der 47-Jährige war in der Ära des «Raubtierkapitalismus» nach dem Ende der Sowjetunion 1991 mit undurchsichtigen Mitteln zum reichsten Mann Russlands aufgestiegen. Der damalige Manager des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos war 2003 festgenommen und in einem ersten Prozess wegen Geldwäsche verurteilt worden.
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