Über einen allfälligen Ausstieg aus der Atomenergie könne man erst zuverlässig entscheiden, wenn sichere, wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Kompensationsmöglichkeiten zur Verfügung stünden, sagte Gerold Bührer, Präsident des Wirtschaftsdachverbands economiesuisse.
Zusammen mit Vertretern des Schweizerischen Gewerbeverbands, des Branchenverbands der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) sowie der Chemie Pharma Schweiz (SGCI) und der IG der energieintensiven Branchen IGEB forderte er, dass politische Entscheide nur mit Rücksicht auf die Unternehmen und Arbeitsplätze getroffen werden.
«Quantensprünge nehmen wir mit Handkuss»
Die Wirtschaft sei nicht gegen Energie-Alternativen. «Wenn es technologische Quantensprünge gibt, nehmen wir diese mit Handkuss», sagte Bührer. Doch dürfe sich die Schweiz auch nicht die Zukunft verbauen, indem sie die Möglichkeit zur Atomenergie ausschliesse, hielten die Wirtschaftsvertreter mit Blick auf die Sommersession fest.
In der ausserordentlichen Debatte vom 8. Juni will der Nationalrat in der Energiepolitik die Weichen stellen.
Gerold Bührer, Präsident von economiesuisse, warnte vor einem schnellen Ausstieg aus der Kernenergie. /


Thema ist unter anderem der Ausstieg aus der Atomenergie. Grundlage bilden zahlreiche Vorstösse. Der Bundesrat will seine Haltung zum Atomausstieg bereits Ende Mai bekannt geben.
Wichtige Wettbewerbsfaktoren
Eine verlässliche Stromversorgung und die Strompreise seien wichtige Wettbewerbsfaktoren, sagten die Wirtschaftsvertreter. Höhere Strompreise - gerade zusammen mit sowieso höheren Personalkosten und dem starken Franken - wären für die Schweizer Unternehmen kaum zu verkraften.
Eine Erhöhung der Strompreise von 30 Prozent hätte für die Industrie Kostenfolgen von einer halben Milliarde Franken jährlich. Die Kosten der Gesamtwirtschaft würden sogar um rund eine Milliarde steigen, rechnete Gerold Bührer vor.