Anwalt Milos Saljic sagte, er habe den Berufungsantrag am Montag in einem Belgrader Postamt auf den Weg gebracht. Vor einer Entscheidung über das weitere Vorgehen muss das zuständige Gericht den Antrag nun prüfen.
Die Einspruchsfrist lief am Montagabend ab. Das Justizministerium erklärte, die Verteidigung wolle den Auslieferungsprozess in die Länge ziehen. Insgesamt könnte die Auslieferung zwei bis vier Tage dauern. Der stellvertretende serbische Staatsanwalt für Kriegsverbrechen, Bruno Vekaric, sagte, einer Auslieferung Mladics an das UNO-Tribunal sollte nichts im Weg stehen.
Verstecke bekannt
Der Chef des nationalen Ermittlerteams, Rasim Ljajic, berichtete, inzwischen seien die Verstecke des mutmasslichen Kriegsverbrechers alle bekannt.
«Der Patient Mladic ist fähig, das Gerichtsverfahren zu verfolgen.» /


Nach diesen offiziellen Angaben lebte der mutmassliche Kriegsverbrecher bis 2001 unbehelligt in Belgrad. Bis 2002 habe er dann im Schutz des Militärs in Kasernen gelebt.
Bis 2005 habe er sich in einer Wohnung in Neu-Belgrad versteckt. Die letzten sechs Jahre habe er an drei Orten im Umland der Hauptstadt verbracht, sagte Ljajic weiter. Wegen weiterer Untersuchungen könne er jedoch diese Lokalitäten nicht genauer benennen.
180 Randalierer festgenommen
Die Polizei hat am Montag eine Bilanz der schweren Ausschreitungen am Rande einer Demonstration von Mladic-Anhängern am Sonntag vor dem Parlament in Belgrad vorgelegt. Rund 180 meist junge Randalierer wurden festgenommen, 34 von ihnen seien minderjährig. Zehn Polizisten und 20 Demonstranten seien verletzt worden.
Innenminister Ivica Dacic erklärte, dass Angehörige bekannter rechtsextremistischer Organisationen für die Strassenschlachten mit der Polizei verantwortlich seien. Aus dem Parlament wurden Forderungen laut, die rechtsextremen Organisationen und die oppositionelle Radikale Partei zu verbieten.