Die Ausschreibung der Mobilfunkfrequenzen war bereits Ende November 2010 eröffnet worden. Die Versteigerung hätte ursprünglich noch vor den Sommerferien über die Bühne gehen sollen.
Nun hat der Telekomregulator die Frist für die Bewerbung um Teilnahme an der Auktion bis zum 30. September verlängert, wie die Comcom am Dienstag bekannt gab. Die Versteigerung selbst soll im ersten Quartal 2012 durchgeführt werden.
Kritik teilweise berücksichtigt
Die Verzögerung kommt daher, dass die Comcom einzelne Anliegen für die Ausschreibung von interessierten Telekomunternehmen zuerst geprüft und teilweise auch berücksichtigt hat. Bei der Vergabe der Frequenzen handelt es sich letztlich um die wichtigste Veränderung des Schweizer Mobilfunknetzes der letzten Jahre.
So hat die Comcom unter anderem Bietbeschränkungen in den besonders attraktiven Frequenzbändern 800 und 900 MHz verschärft. Diese werden teilweise nach der Abschaltung des analogen Fernsehens frei und zeichnen sich durch eine grosse Reichweite aus, was insbesondere für die neueste Mobilfunkgeneration LTE (Long Term Evolution) und die Benutzung von Smartphones von grosser Bedeutung ist. LTE erlaubt viel höhere Übertragungsgeschwindigkeiten.
Mobilfunkantenne: Swisscom zufrieden - Orange und Sunrise beschweren sich. /

Nur eine Auktion
Die Comcom hat überdies entschieden trotz Kritik von Sunrise und Orange, die alle Mobilfunkfrequenzen in einer einzigen Auktion zu vergeben. Dies sei am vorteilhaftesten, schreibt die Comcom. Es biete allen Interessenten die Chance, eine zukunftstaugliche Frequenzaustattung zu erwerben und führe zu langfristiger Planungssicherheit.
Swisscom zufrieden, Orange enttäuscht
Die Swisscom könne mit dem Entscheid der Comcom gut leben, sagte Mediensprecher Olaf Schulze auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Zwar sei das Auktionsziel noch nicht vollständig klar, dafür sei jetzt der zeitliche Fahrplan, wie und in welcher Form der Ausbau voranschreiten soll, festgelegt.
Konkurrent Orange will an der Auktion teilnehmen, ist aber «enttäuscht und erstaunt über den den Entscheid der ComCom, an der Gesamtvergabe der Mobilfunkfrequenzen festzuhalten», wie es auf Anfrage hiess. Orange habe immer gewünscht die Auktion aufzuteilen.
Zudem seien die Lizenzen auf einmal bei der Ersteigerung zu Zahlen. Die hohen Mindestgebote und Zahlungskonditionen würden die «ohnehin dominante Ex-Monopolistin Swisscom bevorteilen und die Herausforderer massiv schwächen», moniert Orange. Ins selbe Horn stiess Sunrise: Man sei enttäuscht über den Comcom-Entscheid, werde aber an der Auktion teilnehmen.