Das Blatt soll nicht nur Telefonate von Prominenten, sondern unter anderem auch von Angehörigen getöteter britischer Soldaten abgehört haben. Laut dem Bericht des «Telegraph» verfügte der Privatdetektiv, der im Mittelpunkt des Skandals steht, über die persönlichen Daten der Hinterbliebenen von Soldaten, die im Irak oder in Afghanistan getötet wurden.
Die Zeitung soll die Telefone von Prominenten und Mitgliedern des Königshauses angezapft haben, um an Storys über ihr Privatleben zu kommen. Die Affäre beschäftigt Grossbritannien seit Jahren, 2007 wurden bereits ein Journalist und ein Privatermittler verurteilt.
Immer mehr Details
In den vergangenen Tagen kamen neue Einzelheiten ans Tageslicht. Journalisten der Zeitung sollen demnach auch Angehörige der Opfer der Terroranschläge auf die Londoner U-Bahn 2005 abgehört haben.
Zudem war 2002 im Auftrag der Zeitung das Handy eines verschwundenen Mädchens geknackt worden.
Rupert Murdoch hat die volle Unterstützung der Untersuchungen durch seine Mediengruppe angekündigt. /


Journalisten des Blattes hörten die Mailbox der 13-jährigen Milly ab, auf der Angehörige immer verzweifeltere Nachrichten hinterliessen.
Als die Mailbox voll war, sollen die Journalisten sogar Nachrichten gelöscht haben, um Platz für neue zu schaffen. Die Eltern und die Polizei hatten daraufhin geglaubt, das Mädchen könne noch am Leben sein. Die Leiche wurde sechs Monate später gefunden.
Polizeiliche Ermittlungen abschliessen
Premierminister David Cameron hatte am Mittwoch Untersuchungen der Vorwürfe gefordert. Forderungen nach einer öffentlichen Untersuchung wolle er unterstützen, allerdings müssten zunächst die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen werden.
Die oppositionelle Labour-Partei forderte den Rücktritt der Chefin von News International, Rebekah Brooks, die zur Zeit der Abhöraktionen Chefredaktorin bei «News of the World» war. Oppositionsführer David Miliband forderte Cameron am Donnerstag auf, sich von Brooks und anderen Verantwortlichen zu distanzieren.