Laut Berichten britischer Medien handelt es sich bei dem Festgenommen um den 60-jährigen Neil Wallis. Er war von 2003 bis 2007 stellvertretender Chefredakteur des Skandalblatts. Ihm wird demnach vorgeworfen, an Abhöraktionen beteiligt gewesen zu sein.
Zuvor hatte es im Zusammenhang mit dem Abhörskandal acht Festnahmen gegeben, wie Premierminister David Cameron am Mittwoch im Parlament sagte. Am Freitag vergangener Woche war auch Camerons früherer Sprecher Andy Coulson, der einst Chefredakteur der Zeitung war, vorübergehend festgenommen worden. Ihm werden nach Angaben von Scotland Yard Korruption und das Abhören von Telefonen vorgeworfen.
Druck auf Murdoch steigt weiter
«News of the World» gehörte zum Konzern News International, der britischen Tochterfirma von News Corp, dem Medienimperium von Rupert Murdoch.
Scotland Yard ermittelt im Abhörskandal. /


Wegen des Abhörskandals hatte Murdoch die 168 Jahre alte Zeitung geschlossen und auf die geplante Übernahme des britischen Fernsehsenders BSkyB verzichtet.
Der politische Druck auf Murdoch nahm am Donnerstag weiter zu: Die Medien-Regulierungsbehörde Ofcom will nun untersuchen, ob Murdoch und sein Management «tauglich» sind, die 39 Prozent an BSkyB zu halten, die Murdoch über News Corp bereits besitzt.
Murdoch vom Parlament vorgeladen
Nach Ansicht des stellvertretenden Premierministers Nick Clegg sollte Murdoch in einer parlamentarischen Anhörung zu dem Abhörskandal Stellung nehmen. Es gebe grosse Fragen, die Murdoch beantworten müsse sagte Clegg, der Vorsitzender der Liberaldemokraten ist. Noch sei allerdings unklar, ob Murdoch als US-Bürger auch zur Aussage gezwungen werden könne.
Der mit der Untersuchung betraute Ausschuss des Unterhauses hat Murdoch, seinen Sohn James und Rebekah Brooks, die Chefin von News International, für kommenden Dienstag vorgeladen. Brooks, hat sich den Angaben zufolge bereits bereit erklärt, zu der Abhöraffäre Stellung zu nehmen.