Nach Informationen der BBC hat ein Reporter der «Sunday Times» mit sechs Anrufen bei einem Call Center persönliche Informationen über Brown ergaunert. Die Familie befürchte, dass auch Informationen über eine Krankheit von Browns Sohn Fraser erschwindelt worden sein könnten.
Sollte sich der Verdacht erhärten, wäre bereits das dritte Medium in Grossbritannien von dem Skandal betroffen. Neben Reportern der «News of the World» wird auch eine Königshaus-Reporterin der Nachrichtenagentur PA das illegale Abhören von Telefon-Mailboxen vorgeworfen.
Am Sonntag hatte Murdoch sein Boulevardblatt «News of the World» im Zuge der Abhöraffäre schliessen müssen - nach 168 Jahren erschien die letzte Ausgabe.
Von Gordon Brown wurden sensible Daten «besorgt». /

Poker um BSkyB
Murdoch pokerte am Montag im Ringen um die Komplettübernahme des britischen Fernsehkonzerns BSkyB hoch. Er nahm sein Kompromissangebot zurück, den Nachrichtenkanal Sky News aus dem rund acht Milliarden Pfund schweren Übernahmepaket herauszulösen.
Die britische Regierung überwies daraufhin den Fall zur Prüfung an die Wettbewerbskommission. Die wegen der Medienmacht Murdochs in Grossbritannien ohnehin umstrittene Milliarden-Übernahme war nach den Enthüllungen im Abhörskandal auf noch mehr Kritik gestossen.
Die Labour-Opposition und die Liberaldemokraten als kleinerer Partner in der Regierungskoalition von Premierminister David Cameron sehen in Murdochs Konzern News Corp. und dessen britischem Ableger News International keinen geeigneten Übernahmekandidaten für den grössten Medienkonzern der Insel.