Auf der schwarzen Liste mit einem Einreiseverbot sollen die Namen von 342 Aktivisten stehen. Israel hatte diese Liste an internationale Fluggesellschaften mit der Aufforderung übergeben, diese Personen nicht zu transportieren. Falls dies trotzdem geschehe, müsse die Fluggesellschaft sie wieder auf eigene Kosten zurücktransportieren.
Auf dem Flughafen Genf wurde rund 30 Aktivisten der Einstieg in ein Flugzeug nach Tel Aviv verweigert. Beim Check-In am Flughafen Genf-Cointrin erhielten sie einen Brief in die Hand gedrückt, sagte einer der Aktivisten am Freitagmorgen der Nachrichtenagentur sda.
In dem Schreiben teilte Easyjet mit, dass Israel ihnen die Einreise untersage. Unter den rund 30 Personen waren zehn Schweizer. Bei den übrigen handelte es sich um Franzosen.
Einige versuchten anschliessend, die Sicherheitskontrollen zu überwinden. Die Flughafenverwaltung schloss deshalb um 6 Uhr die Kontrollen für 45 Minuten, wie ein Sprecher des Flughafens bestätigte.
Ein Werk des pro-palästinensischen Graffiti-Künstlers Banksy in Betlehem. /


Dies habe zu Verzögerungen im Flugbetrieb geführt.
Auch in Brüssel, Paris und Berlin
Auch in Brüssel wurden drei Aktivisten daran gehindert, eine Swiss-Maschine nach Tel Aviv zu besteigen. Nach Angaben eines abgewiesenen Passagiers habe Swiss ein Dokument vorgelegt, mit der Angabe der israelischen Regierung, sie nicht nach Israel einreisen zu lassen.
Am Pariser Flughafen Roissy-Charles-de-Gaulle besetzten rund 50 Gaza-Aktivisten am Freitagmorgen einen Check-in-Bereich im Terminal 1, nachdem ihnen unter anderem die Lufthansa den Flug nach Israel verweigert hatte. Ein weiterer Fall wurde aus Berlin gemeldet.
Zwei US-Bürger, die am Freitagmorgen auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv eingetroffen waren, seien zurückgeschickt worden, sagte der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld.
Vorwürfe zurückgewiesen
Die Teilnehmer der Initiative «Willkommen in Palästina» wollten nach Angaben der Organisatoren eine Woche lang mit palästinensischen Familien im Westjordanland verbringen und Flüchtlingslager besuchen. Israel glaubt hingegen, dass die Aktivisten an Demonstrationen und Protesten teilnehmen wollen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies den Vorwurf zurück, geradezu hysterisch auf die Ankunft von unbewaffneten pro-palästinensischen Aktivisten zu reagieren. Jedes Land habe das Recht, Provokateuren die Einreise zu verbieten, sagte Netanjahu der Tageszeitung «Jediot Achronot». Israel wolle Provokationen und öffentliche Aufruhr verhindern.