Polizeisprecher Micky Rosenfeld sagte am Donnerstag, die Polizisten hätten die Anweisung erhalten, mit «Entschiedenheit und der gebotenen Zurückhaltung» einzugreifen und Verursacher von Unruhen festzunehmen.
Am Flughafen Ben Gurion sind bereits regulär hunderte Sicherheitsbeamte im Dienst. Zu den zusätzlichen Beamten gehören auch Eliteeinheiten, die im Fall von Attentaten eingreifen können. Mit Mitteln zur Niederschlagung von Aufständen wie Tränengaspatronen oder Schlagstöcken seien die Beamten aber nicht ausgerüstet worden, sagte Rosenfeld.
Alle Reisenden nach Israel müssten aber mit längeren Wartezeiten, schärferen Kontrollen und ausführlichen Befragungen direkt nach der Landung rechnen. Innenminister Izchak Aharanowitsch bezeichnete die Aktivisten als Extremisten und Hooligans, die die öffentliche Ordnung stören wollten.
Die Polizei in Tel Aviv ist in Alarmbereitschaft.
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In den israelischen Medien wurden die Vorbereitungen kritisiert. Im Radio war von einer «Hysterie» der Behörden die Rede, und die Zeitung «Jediot Ahronot» titelte: «Wir sind verrückt geworden.»
Reise in Palästinensergebiete
Polizeisprecher Rosenfeld rechnet mit der Ankunft von rund 500 Männern und Frauen - darunter auch Aktivisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insgesamt werden bis zum Freitagabend nach israelischen Medienberichten 22'000 Fluggäste erwartet.
Die Aktivisten wollen im Rahmen der Aktion «Willkommen in Palästina» von Tel Aviv aus in die Palästinensergebiete reisen. Dort wollen sie eine Woche bleiben und damit ihre Solidarität mit den Palästinensern demonstrieren.
Sie wählten das Datum, um an den 9. Juli 2004 zu erinnern, als der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) die von Israel im Westjordanland errichtete Sperranlage für illegal erklärt hatte.