Das kleine Schiff mit acht Aktivisten an Bord habe in der Nacht zu Dienstag griechische Gewässer verlassen und sei auf dem Weg in den Gazastreifen, erklärten die Organisatoren. Die «Dignité al Karama» sei nicht in einem Register erfasst gewesen und so sei es gelungen, die Behörden zu umgehen, sagte Jean-Claude Lefort, Sprecher des Teams «Französisches Boot für Gaza» in Paris.
Hilfsgüter hat das Boot demnach aber nicht an Bord. Auf dem 19 Meter langen Boot befand sich auch der populäre Linkspolitiker Olivier Besancenot.
Kaum Hilfe aus Paris
Die griechische Regierung hatte allen Schiffen verboten, die Häfen des Landes in Richtung Gazastreifen zu verlassen. Die Behörden führen zur Begründung die Drohung Israels an, die Schiffe notfalls mit Gewalt zu stoppen.
Die Flotte soll tausende Tonnen an Hilfsgütern in den Gazastreifen transportieren. /


Vor einem Jahr hatten israelische Soldaten bei der Erstürmung eines ersten Hilfskonvois auf dem Meer neun türkische Besatzungsmitglieder erschossen.
Die Organisatoren in Paris wollen nun das französische Aussenministerium um Schutz bitten. Ein Sprecher des Ministeriums warnte am Dienstag jedoch vor neuen Spannungen und sagte, die Aktion sei «eine schlechte Idee», um der palästinensischen Bevölkerung zu helfen.
Botschaft besetzt
Mehrere Dutzend spanische Aktivisten drangen am Dienstag in das Gebäude der spanischen Botschaft in Athen ein und forderten den Botschafter auf, dafür zu sorgen, dass ihr in Kreta vor Anker liegendes und von den griechischen Behörden blockiertes Schiff «Gernika» auslaufen darf.
Bis dies geschehen sei, würden sie in der Botschaft bleiben, sagte ein Teilnehmer. Von einem Balkon der Botschaft hissten die Aktivisten eine palästinensische Flagge.
Am Montagabend hatte das kanadische Schiff «Tahrir» erfolglos versucht, von Kreta aus in See zu stechen. Die Küstenwache schleppte das Schiff zurück in den Hafen von Agios Nikolaos.