Der Sollbestand der Armee müsse mindestens 120'000 Angehörige umfassen, forderte die Schweizerische Offiziersgesellschaft (SOG) am Dienstag vor den Medien in Bern. Nur so könnten die Aufträge wirkungsvoll erfüllt werden.
Der Bundesrat schlug dagegen in seinem Armeebericht einen Bestand von 80'000 Mann vor. Der Ständerat sprach sich in der laufenden Debatte zu dem Bericht als Erstrat für 100'000 aus.
Die Schweizer Offiziere sehen die Schweiz in den nächsten 5 bis 15 Jahren in einem «instabilen Umfeld» einer «Vielzahl von Risiken und Gefahren» ausgesetzt. Deshalb müsse die Schweizer Armee die Fähigkeit zur Verteidigung als Hauptkompetenz behalten, und dies so weit als möglich autonom.
In allen Regionen präsent sein
Die allgemeine Wehrpflicht solle ebenso unangetastet bleiben wie auch die Beibehaltung des Milizsystems, verlangen die Armee-Kader weiter. Der Finanzrahmen für die Armee ihrer Vorstellung belaufe sich auf 5,3 Milliarden Franken, hiess es weiter.
Militär-Übung im Grenzgebiet: «In einem instabilen Umfeld einer Vielzahl von Risiken und Gefahren ausgesetzt.» /


Der Bundesrat seinerseits ging in seinem Bericht von einer Obergrenze von 4,4 Mrd. jährlich aus.
Im langjährigen Durchschnitt stellen sich die Offiziere eine Finanzierung in der Grössenordnung von 1 bis 1,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) vor. Dies hätte mit dem BIP von 2010 ein Budget von 5,4 bis 8,2 Mrd. Franken ergeben.
Die Offiziersgesellschaft stellte am Dienstag einen 23 Punkte umfassenden Forderungskatalog vor. Die Armee solle wieder vermehrt dezentralisiert werden und in allen Landesregionen verankert sein. Die SOG lehne eine von Finanzen und politischen Zwängen gesteuerte Sicherheitspolitik ab, wurde SOG-Präsident Hans Schatzmann zitiert.