«Uns erscheint die Präsentation des Werks von Ai Weiwei heute nötiger denn je», sagte KUB-Direktor Yilmaz Dziewior am Donnerstag bei der Präsentation von «Art/Architecture» vor den Medien.
Ai Weiwei war im April auf dem Flughafen Peking verhaftet worden. Mehr als zwei Monate wurde er an unbekanntem Ort festgehalten und erst im Juni gegen strenge Auflagen auf freien Fuss gesetzt. Nach Angaben seines Anwalts fordern die Finanzbehörden von ihm Steuern und Bussgelder in Höhe von umgerechnet 1,3 Millionen Euro.
Gute Zusammenarbeit
Der «herausragende Künstler Ai Weiwei» (Dziewior) wurde vom Kunsthaus schon vor eineinhalb Jahren zu einer Einzelausstellung eingeladen. Die Kommunikation sei von Anfang an sehr gut gelaufen, man habe sich auch getroffen, ehe es plötzlich einen «Cut» gegeben habe, schilderte Dziewior die Geschehnisse der letzten Monate.
Hauptstadion für die Olympischen Spiele 2008: Herzog & de Meuron in Zusammenarbeit mit Ai Weiwei. /


Die Zusammenarbeit mit Ai Weiweis Studio sei aber auch nach dessen Verhaftung reibungslos weitergegangen. «Einen Moment der Sorge um die Ausstellung» habe er aber schon gehabt, bekannte Dziewior.
«Bei der Verhaftung von Ai Weiwei waren seine Werke noch in China», sagte der KUB-Direktor. Als die Nachricht kam, die Arbeiten seien unterwegs - allein das Projekt «Ordos 100» mit 25 Tonnen Gewicht benötigte 4 Schiffscontainer - sei die Erleichterung gross gewesen.
Zwar habe es aufgrund der Beschlagnahmung von Ai Weiweis Computern Probleme mit den Videos gegeben, die man bei der Ausstellung zeigen wolle und die laut Kurator Rudolf Sagmeister «erst jetzt ankommen».
Man sei zuversichtlich, dass bis zur Eröffnung alles fertig ist. Unter anderem soll in KUB das von Ai Weiwei angefertigte Video von der Zerstörung seines Atelierkomplexes in Shanghai zu sehen sein.