Die Täter seien im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes in die Rechner einer Vertragsfirma des Pentagons (Verteidigungsministerium) eingedrungen. Einzelheiten nannte Lynn nicht. Nach einem Bericht der «New York Times» waren bei ähnlichen Vorfällen der Vergangenheit meist China und manchmal Russland verdächtigt worden.
Es handle sich offenbar um eine der bisher schwersten einzelnen Cyberattacken auf die US-Streitkräfte, sagte Lynn. Insgesamt seien in den vergangenen Jahren sensible Daten im Umfang von mehreren Terabytes (1 Terabyte gleich 1000 Gigabyte) entwendet worden.
US-Verteidigungsminister William Lynn. /


Betroffen seien Informationen über «einige unserer sensibelsten Systeme» wie Luftfahrttechnik, Überwachungsanlagen, Satellitenkommunikationssysteme und Vorkehrungen für die Netzwerksicherheit. Täter seien meist Eindringlinge aus Firmennetzen ausländischer Rüstungsunternehmen gewesen.
Strategiepapier
Das US-Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag ein Strategiepapier mit dem Titel «Department of Defense Strategy for Operating in Cyberspace». Ein Kern der neuen Strategie ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Ausland.
Das Verteidigungsministerium werde «zunehmend robuste internationale Beziehungen» aufbauen, um eine «kollektive Selbstverteidigung» zu ermöglichen, heisst es in dem Dokument.
Nur mit einem gemeinsamen Bewusstsein und gegenseitigen Warnungen auf globaler Ebene könnten solche Angreifer im Internet unschädlich gemacht werden. «Kein einzelner Staat, keine einzelne Organisation kann alleine eine effektive Abwehr aufrecht erhalten.»