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Syrische Armee tötet hundert MenschenAmman - Das syrische Regime hat nach fast einmonatiger Belagerung in der Oppositionshochburg Hama hart durchgegriffen: Kurz vor Beginn des Fastenmonats Ramadan stürmte die Armee mit Panzern die Stadt und tötete dabei gegen hundert Menschen. Zahlreiche wurden verletzt.fest / Quelle: sda / Sonntag, 31. Juli 2011 / 20:15 h
Ein Bewohner der 700'000-Einwohner-Stadt sagte, es lägen noch viele Leichen in den Strassen, deswegen dürften die Opferzahlen noch deutlich steigen. Beobachter sprachen von einer Eskalation des Machtkampfs zwischen Präsident Baschar al-Assad und der Bevölkerung, die seit März gegen seine Herrschaft aufbegehrt.
Auch in anderen Landesteilen liess das Regime die Waffen sprechen. Gepanzerte Armeeverbände rückten in die Ortschaft Harak in der südlichen Provinz Daraa, in die nordöstliche Stadt Deir al-Zor und in den Vorort Al-Moadamija bei Damaskus ein. Insgesamt seien an diesem blutigen Sonntag in ganz Syrien 124 Menschen getötet worden, berichteten Aktivisten. Panzer feuerten wahllos um sich Im Morgengrauen seien die Panzer nach Hama gerollt, berichteten die Augenzeugen am Telefon. "Panzer greifen aus vier Richtungen an", sagte ein Arzt, der aus Angst vor einer Festnahme seinen Namen nicht nennen wollte. Die Panzer feuerten wahllos um sich und überrollten Barrikaden, die von den Bewohnern errichtet worden seien. Scharfschützen der Armee sollen sich auf den Dächern einiger Gebäude postiert haben. Die Strom- und Wasserversorgung wurde unterbrochen - eine Taktik, die das Militär wiederholt vor der Erstürmung von Städten angewandt hat. "Es regnete Granaten über die Stadt, die Soldaten schossen auf alles, was sich bewegte", schilderte ein syrischer Aktivist aus Beirut die Lage. Die Truppen würden inzwischen das Spital umstellen und die Menschen daran hindern, ihre Verwundeten dorthin zu bringen. Berichte schwierig zu verifizieren Die Berichte konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. In Hama gab es zuletzt die grössten Demonstrationen gegen die Herrschaft des syrischen Präsidenten. /
Vor dem Hintergrund ihrer bisherigen Tätigkeit können diese Quellen jedoch als glaubwürdig betrachtet werden. Das Regime in Damaskus lässt ausländische Journalisten praktisch nicht im Land arbeiten. Viele Menschen in Hama fürchten eine Neuauflage des Massakers von 1982. Damals unterdrückte Assads Vater und Amtsvorgänger Hafes mit Hilfe des Militärs einen Aufstand von Islamisten. Bis zu 30'000 Menschen wurden getötet, ganze Stadtviertel zerstört. Die Niederschlagung der Erhebung gilt als die gewalttätigste Episode in der syrischen Geschichte. UNO, EU und USA entsetzt Das blutige Vorgehen der syrischen Armee gegen Protestierende in Hama und anderen Städten des Landes ist von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon mit Entsetzen aufgenommen worden. Er verurteilte die Gewalt gegen friedliche Demonstranten scharf. Der Einsatz des Militärs gegen die Zivilisten müsse sofort gestoppt werden, sagte der Koreaner am Sonntag in New York. Die syrischen Behörden hätten die Pflicht, die Menschenrechte zu achten - auch das Recht auf friedliche Versammlung und Meinungsfreiheit. Die EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton zeigte sich "schockiert" über das Massaker in Hama. US-Präsident Barack Obama zeigte sich entsetzt über die Gewaltexzesse des syrischen Regimes. "Die Berichte aus Hama sind schrecklich und sie zeigen den wahren Charakter des syrischen Regimes", sagte Obama nach Angaben des Weissen Hauses in Washington.
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