Mehrere Treffen von Transportminister Yiannis Ragousis und Gewerkschaftsvertretern haben bislang keinen Kompromiss in dem Konflikt gebracht.
Die Taxifahrer kämpfen gegen die Liberalisierung ihres Berufsstandes durch die Politik. Bislang waren die Taxilizenzen auf etwa 14'000 für Athen und insgesamt etwa 30'000 für ganz Griechenland limitiert. Eine Lizenz kostete noch vor kurzer Zeit bis zu 150'000 Euro.
Der Streik trifft Athen mitten in der Hochsaison. /


Der Verkauf der Lizenzen stellte bisher häufig die Alterssicherung der Taxifahrer dar.
Mit der geplanten Öffnung des Berufes kann sich jeder, der beruflich fahren darf, eine Taxilizenz für etwa 3000 Euro kaufen und Taxi fahren. Die Taxis sind in Griechenland hauptsächlich in der Hand einzelner Fahrer.
Touristen betroffen
Die Öffnung von Dutzenden von Berufsständen ist Teil der Forderungen von EU und Internationalem Währungsfonds an Griechenland, die im Gegenzug Hilfskredite in Milliardenhöhe leisten, um einen Bankrott des Landes abzuwehren.
Auch Touristen sind mitten in der Hauptsaison von dem Streik betroffen - so blockieren Taxifahrer immer wieder Zufahrten zu Häfen und Flughäfen. Das oberste Gericht in Griechenland hat bereits entschieden, dass Taxifahrer, die Häfen und oder Flughäfen blockieren, ihre Lizenz verlieren sollen. Diese Massnahme ist aber noch nicht umgesetzt worden.
Gratis-Fahrten zur Besänftigung
Streikende griechische Taxifahrer chauffierten Touristen am Dienstag unentgeltlich zu archäologischen Sehenswürdigkeiten. Damit wollten sie Kritik entkräften, ihr wochenlanger Streik mitten in der Hochsaison schade dem Tourismus, berichteten Medien.
In den Genuss der «Sonderfahrten» kamen etwa Kreuzfahrtpassagiere in der Hafenstadt Patras, auf Kreta besetzten Taxifahrer den Eingang zum Palast von Knossos und liessen Schaulustige ohne Eintrittsgeld passieren.