Die Schweizer Börse hat am Freitag im späten Geschäft die Verluste immerhin eingrenzen können. Indem die Börsianer nach einer Woche mit massiven Schwankungen die Baissepositionen wieder glattstrichen, schloss der Schwergewichteindex SMI am bei 5094 Punkten noch 1,97 Prozent im Minus.
Im Laufe des Tages hatte es Verluste bis rund 4,5 Prozent an der Schweizer Börse gegeben. Händler sagten, der Abgabedruck habe nachgelassen, als sich in den USA kein erneuter Ausverkauf abgezeichnet habe. An der Wall Street drehten am Freitagabend die Kurse zeitweise sogar leicht ins Plus. Kursstürze hatten auch das New Yorker Geschehen die ganze Woche in Atem gehalten.
Die Börsenwelt in Schieflage. /

«Stimmung ist katastrophal»
Das wichtigste deutsche Börsenbarometer, der Frankfurter Leitindex DAX, dämmte die Tagesverluste von zeitweise über 4 Prozent zum Handelsschluss auf 2,19 Prozent ein. Auch die Börsen von Paris und London reduzierten das Minus, was laut Marktbeobachtern aber keineswegs ein Grund für eine Entwarnung ist.
Händler sagten, die hohen Kursschwankungen zeigten die Nervosität der Marktteilnehmer. «Die Stimmung ist katastrophal», sagte ein Händler, den die Nachrichtenagentur Reuters zitierte.
«Im Gegensatz zu den Börseneinbrüchen 2003 und 2009 präsentiert sich die Lage heute viel schlechter», sagte ein anderer Händler. Die einzelnen Staaten sind stark verschuldet und die Zinsen bereits nahe dem Nullpunkt: «Damit fallen die Staaten als Retter in der Not praktisch aus», sagte der Händler.