Calmy-Rey wies in Lausanne in ihrer Eröffnungsrede zur Jahreskonferenz der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit darauf hin, dass die bisher geleistete Nothilfe für die rund zwölf Millionen Dürreopfer nicht ausreiche. Die Katastrophe werde noch Monate oder Jahre dauern - innovative Ideen seien «ausschlaggebend».
So arbeite die Universität Bern zum Beispiel an der Entwicklung einer dürreresistenten Hirseart, sagte die Vorsteherin des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Solche Hirse könnte den Ernteertrag verdoppeln.
Zudem erwähnte sie ein Malariaprojekt in Tansania. Dadurch konnte die Kindersterblichkeit in dem Land in den letzten 10 Jahren um 40 Prozent gesenkt werden.
Tausende Kinder hungern in Afrika. /

Mehr Nachhaltigkeit
Auch der im Mai beschlossene schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie sei beispielhaft für die Vorbildrolle der Schweiz, sagte Calmy-Rey. «Die Schweiz ist imstande, Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu liefern.»
Die Bundespräsidentin sprach sich zudem für eine Reform der Strukturen der Vereinten Nationen für mehr Nachhaltigkeit aus. Die UNO-Konferenz über nachhaltige Entwicklung im kommenden Juni in Rio («Rio+20») müsse die Weichen der internationalen Umwelt- und Entwicklungspolitik stellen.
20 Millionen für Ostafrika
Martin Dahinden, Vorsteher der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), erinnerte in seiner Rede daran, dass sich die Schweiz seit 50 Jahren bei der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe aktiv einsetze.
So seien in den letzten Jahren beispielsweise in Nepal mit Hilfe des Bundes rund 3000 Brücken entstanden. Bei der Umsetzung des Programms sei die zivile Bevölkerung der Region miteinbezogen worden.
Das Parlament hat in diesem Jahr beschlossen, die Hilfeleistungen bis 2015 auf 0,5 Prozent des BIP zu erhöhen. Zudem sprach der Bundesrat diese Woche für die Hilfe am Horn von Afrika zusätzliche 20 Millionen Franken.