Die Produktion des neuen Fernverkehr-Doppelstockzuges läuft in den nächsten Monaten an, wie die SBB am Montag in Zürich-Oerlikon vor den Medien bekanntgab. Damit alle Fragen zum Innenausbau vor Baubeginn geklärt sind, wurde ein Modell aus Holz - eine so genannte Maquette - erstellt.
Ein Abteil 1. und 2. Klasse, der Speisewagen, die Familienzone und der Führerstand wurden vollständig und in Originalgrösse aufgebaut. Der neue Zug sei das künftige Flaggschiff der SBB und werde das Bild des Unternehmens über lange Jahre prägen, sagte Jeannine Pilloud, Leiterin SBB Personenverkehr. «Da dürfen wir keine Kosten und Mühe scheuen».
Im ersten Halbjahr 2011 wurden über 200 Fachpersonen und Interessengruppen durch die Maquette geführt. Dabei konnten Zugbegleiter und Lokführer, aber Pro Bahn, der Kundenbeirat, pro Velo und das Bundesamt für Verkehr Verbesserungsvorschläge machen, wie Stefan Pfuhl, Leiter Fernverkehr ausführte.
Steckdosen auch in der 2.



Der neue Doppelstockzug der SBB: Kein Ohrendruck mehr im Tunnel. / 

Klasse
Eingereicht wurden über 1000 Anregungen zur Optimierung des Gesamtkonzeptes. Aufgrund dieser Inputs werde der neue Zug zum Beispiel mehr Abstellfläche für Velos haben und genügend Platz für Gepäck bieten, sagte Pfuhl. Jeder Sitzplatz sowohl in der 1. als in der 2. Klasse werde mit einer Steckdose ausgerüstet.
Vorgesehen sind zudem eine elektronische Platzreservation mit Digitalanzeige sowie eine Videoüberwachung. Ausserdem werden alle Fahrzeuge «druckertüchtigt», so dass künftig in Tunnels kein Ohrendruck mehr entsteht.
Bestellt hat die SBB vorerst 59 Doppelstockzüge. Diese kosten rund 1,9 Milliarden Franken und sind damit die grösste Beschaffung in der Geschichte der SBB. Die ersten Fahrzeuge werden voraussichtlich ab 2014 als InterCity auf den Strecken St.Gallen-Zürich-Bern-Genf und Romanshorn-Zürich-Bern-Brig eingesetzt. Später kommen weitere Kompositionen in der ganzen Schweiz zum Einsatz.