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Julian Assange lässt das Feigenblatt fallenBerlin - Nach der schweren Datenpanne um geheime US-Depeschen hat Wikileaks-Gründer Julian Assange die heiklen Dokumente selbst ungeschwärzt ins Internet gestellt.fkl / Quelle: sda / Freitag, 2. September 2011 / 14:41 h
Über seine Enthüllungsplattform Wikileaks ist seit der Nacht zum Freitag ein kompletter Datensatz mit mehr als 250'000 Dokumenten abrufbar. Damit sind nun auch die Namen von Informanten der US-Botschaften öffentlich, die teilweise sensible Informationen lieferten.
Ursprünglich hatten Wikileaks-Gründer Julian Assange und seine Medienpartner wie «Der Spiegel» sich darauf geeinigt, die Namen von Informanten, deren Sicherheit durch eine Veröffentlichung gefährdet werden könnte, zu schwärzen. Allerdings geriet die verschlüsselte Datei mit den ungeschwärzten Namen in Umlauf.
Ausserdem veröffentliche der britische Journalist David Leigh in einem Buch über Wikileaks das Passwort zur Entschlüsselung der Botschafts-Telegramme.
Julian Assange: Sensible Informationen veröffentlicht. /
Der Mitarbeiter der britischen Zeitung «The Guardian» hatte die sensible Daten von Wikileaks erhalten, als die Enthüllungsplattform und der «Guardian» noch in einer Medienpartnerschaft verbunden waren. Nach mehreren kritischen Artikeln im «Guardian» über die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange brach diese Kooperation jedoch auseinander. Gegenseitige Vorwürfe Inzwischen überziehen sich Leigh und Assange gegenseitig mit Vorwürfen. Leigh rechtfertigte am Donnerstag die Veröffentlichung des Passworts in seinem Buch mit dem Hinweis, er sei davon ausgegangen, dass es damals nur für wenige Stunden gültig gewesen sei. Die verschlüsselte Datei mit den 250'000 US-Depeschen kursiert schon seit geraumer Zeit im Netz. Ein Mitarbeiter von Assange soll sie am 7. Dezember 2010 über die Filesharing-Website Pirate Bay über das BitTorrent-Protokoll verbreitet haben. An diesem Tag hatte sich Assange in London der Polizei gestellt, nachdem wegen der Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden mit einem Haftbefehl nach ihm gesucht wurde. Die über BitTorrent verteilte Datei konnte mit dem Passwort entschlüsselt werden, das Assange dem Guardian-Journalisten Leigh genannt und dieser später in seinem Buch veröffentlicht hatte.
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