Die Produktion von Aufputschmittel auf Amphetaminbasis (ATS) weite sich aus, vor allem in Westafrika und Südostasien. Die Zahl der Nutzer dieser relativ günstigen und leicht herzustellenden Drogen habe sich auf hohem Niveau stabilisiert, heisst es in dem Bericht über synthetische Drogen, den das Büro alle drei Jahre vorlegt.
Allein in Südostasien hat sich die Zahl der Labore zwischen 2005 und 2009 nach Schätzungen des Büros auf rund 460 fast verzehnfacht «Der wachsende Handel und die hohen kriminellen Profite stellen für unsere Region Ost- und Südostasien eine immer grössere Bedrohung der Sicherheit und Gesundheit dar», sagte Gary Lews, der UNODC-Regionalvertreter in Bangkok.
Immer mehr kriminelle Banden
Das Geschäft gerät dem Bericht zufolge - wie der Handel mit anderem Rauschgift - immer stärker in die Hände von kriminellen Banden. «Das Marktpotenzial mit hohen Gewinnen und relativ kleinen Risiken macht das Geschäft für kriminelle Banden so attraktiv», schreibt das UNO-Büro.
Ecstasy-Pillen und Marihuana: Die synthetischen Drogen sind auf dem Vormarsch. /


«Es gibt Anzeichen, dass allein im Schmuggelgeschäft dieser Drogen aus Burma mindestens 50 Banden aktiv sind.»
Die Zahl der konfiszierten Methamphetamin-Pillen stieg in den vergangenen Jahren rasant. Hauptversorger der Nachbarländer mit Ecstasy-Pillen blieben in Europa die Niederlande, während in Südostasien vor allem in Burma produziert wird.
Weil grosse Länder wie Indien und China nie repräsentative Erhebungen über den Konsum gemacht haben, bleiben die Zahlen ungenaue Schätzungen: 14 bis 57 Millionen Menschen nähmen synthetische Drogen ein, schreibt das UNO-Büro.
Vielfaches an Todesopfer durch Alkohol
Wurden die Pillen und Pulver früher häufig in Hinterhof-Laboren hergestellt, werde heute in riesigen Fabriken produziert. Vor allem in Malaysia und Indonesien breite sich die Herstellung aus.
Nach Angaben des UNO-Büros sterben durch illegale Drogen etwa 200'000 Menschen im Jahr, durch Alkoholmissbrauch 2,5 Millionen und durch Tabakkonsum 5 Millionen Menschen.