Den Rebellen gelang es am Freitag in Bani Walid nicht, Scharfschützen der Gaddafi-Getreuen auszuschalten und den Ort unter ihre Kontrolle zu bringen. Ein Arzt im nahe gelegenen Feldlazarett erklärte, die Kämpfe hätten mindestens sechs Rebellen das Leben gekostet. Weitere 50 seien verletzt worden.
Am Samstag kamen ausserhalb von Bani Walid Kämpfer zusammen, um sich neu zu formieren. Allerdings gab es keine Anzeichen, dass ein weiterer Vorstoss auf die Enklave in den Bergen unmittelbar bevorstand.
In Sirte lieferten sich die Einheiten der Übergangsregierung auch am Samstag heftige Gefechte mit den Gaddafi-Getreuen. Einheiten, die vom Westen in Wohngebiete Sirtes vordrangen, wurden von den Gaddafi-Anhängern unter Feuer genommen, es folgten blutige Strassenkämpfe.
Die Kämpfe vom Samstag hätten bislang mindestens drei Kämpfer das Leben gekostet, sagte ein Arzt der Truppen der Übergangsregierung.
Anhaltenden Widerstand angekündigt
Kommandanten der Revolutionsstreitkräfte erklärten, eine Kapitulationsvereinbarung mit den Anführern der Region Harawa, etwa 80 Kilometer östlich von Sirte, stehe kurz bevor.
Rebellen in Libyen. (Symbolbild) /


Eine solche Vereinbarung könnte den Rebellen einen Weg von Osten nach Sirte eröffnen.
Gaddafis Sprecher Mussa Ibrahim erklärte dagegen, die Getreuen würden Sirte halten. «Wir haben die Fähigkeit, diesen Widerstand über Monate aufrechtzuerhalten», sagte er per Telefon dem Fernsehsender Al-Rai TV mit Sitz in Syrien.
Die Küstenstadt Sirte, der Wüstenort Bani Walid und die südliche Stadt Sebha sind die letzten grösseren Bastionen der Streitkräfte Gaddafis. Bei Sebha ergriffen die Truppen des Übergangsrates gleichfalls die Initiative. Sie umzingelten die Stadt und nahmen nach Kämpfen den nahe gelegenen Flughafen ein.
NATO weist Vorwürfe zurück
Die NATO trat unterdessen Vorwürfen von Angriffen gegen zivile Ziele entgegen. Kampfjets des Bündnisses hätten in der Nacht zum Samstag in Sirte nur eindeutig militärische Ziele bombardiert.
Ein Militärsprecher kündigte jedoch am Samstag eine genaue Prüfung von Vorwürfen an, wonach zahlreiche Zivilisten getötet worden seien. Das Gaddafi-Lager hatte zuvor von mehreren hundert toten Zivilisten durch NATO-Luftangriffe gesprochen.