Im Nationalrat hatte sich wiederholt eine Mehrheit dafür ausgesprochen, in der Schweiz wieder Rundstreckenrennen zuzulassen. Das Verbot sei nicht mehr zeitgemäss, lautete der Tenor. Im Ständerat hält sich die Motorsportbegeisterung dagegen in Grenzen.
Schon als die kleine Kammer im Frühjahr über das Thema diskutierte, wurden die Motorsportfans im Nationalrat der «notorischen Zwängerei» bezichtigt. Das Thema gelange immer wieder in die Räte, geändert werde jeweils nur der Titel der Vorstösse.
Der Unmut ist nicht kleiner geworden: «Es gilt zu vermerken, dass wir diese Thematik schon X Mal zwischen den Räten hin- und hergeschoben haben», sagte Peter Bieri (CVP/ZG) am Donnerstag im Namen der vorberatenden Kommission.
Ein Formel-1-Rennen bleibt in der Schweiz ein Traum. /


«Eine gewisse Hartnäckigkeit in dieser offensichtlich staatspolitisch wichtigen Thematik ist den Initianten zu attestieren.» Das Vorgehen zeuge jedoch nicht von Respekt gegenüber Entscheiden.
Seit 1955 verboten
René Imoberdorf (CVP/VS) gab zu bedenken, das Problem liesse sich mit einem Ja vermeiden. Wenn sich der Ständerat erneut gegen eine Aufhebung des Verbots stemme, werde bestimmt bald ein neuer Vorstoss eingereicht. Das Argument überzeugte nicht: Der Ständerat blieb standfest und lehnte die drei parlamentarischen Vorstösse mit 20 zu 13 Stimmen ab.
Das Verbot von Rundstreckenrennen war 1955 unter dem Eindruck von schweren Unfällen - insbesondere auf der Rennstrecke in Le Mans (F) - im Strassenverkehrsgesetz verankert worden. Die Gegner des Verbots versprechen sich von Rundstreckenanlagen Nutzen für Industrie und Forschung, die Befürworter verweisen auf Lärm und Luftverschmutzung.