UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon wertete den geplanten Austausch als «Schritt in Richtung Frieden», wie er am Rande seines Besuchs in Bern sagte. In der israelischen Bevölkerung begrüsst eine grosse Mehrheit den vereinbarten Gefangenenaustausch.
In einer von der Tageszeitung «Jediot Ahronot» veröffentlichten Umfrage sprachen sich 79 Prozent der Israelis für die Freilassung der Palästinenser im Gegenzug für Schalit aus. Nur 14 Prozent der Befragten lehnten dies ab.
Der israelische Gerichtshof befasste sich am Montag noch mit vier Einwänden gegen den Gefangenenaustausch. Der Austausch kann erst nach einem positiven Entscheid des Gerichts vollzogen werden. Allerdings hat das Gericht bisher noch nie einen Regierungsbeschluss gekippt.
Warten auf die ersten Bilder
Die Menschen in Israel warteten gespannt auf erste Bilder des inzwischen 25-jährigen Schalit.
Nach über fünf Jahren Gefangenschaft soll der israelische Soldat Gilad Schalit freikommen. /


Nach der Räumung ihres Protestzelts in Jerusalem bereitete sich Schalits Familie in ihrem Haus im Norden Israels auf die Rückkehr ihres Sohnes vor.
Sollte der Austausch wie geplant funktionieren, wäre es das erste Mal seit 26 Jahren, dass ein israelischer Soldat lebend aus der Gefangenschaft heimkehrt.
Schalit war ein 19-jähriger Hauptgefreiter, als er am 25. Juni 2006 von der Hamas und zwei weiteren Palästinensergruppen an der Grenze zum Gazastreifen entführt wurde. Zwei weitere israelische Soldaten starben bei dem Angriff, ein dritter wurde schwer verletzt.
Der Soldat mit dem Kindergesicht wurde daraufhin in seiner Heimat zu einer Berühmtheit. Seit seiner Verschleppung durfte Schalit einige Briefe und ein Tonband an seine Familie schicken.
Im Gazastreifen erklärte die regierende Hamas den Dienstag zum nationalen Feiertag. Im Westjordanland und in Ost-Jerusalem wurden Feste vorbereitet. In palästinensischen Städten soll drei Tage lang gefeiert werden.