«Sic transit gloria mundi» - so vergeht der Ruhm der Welt: Mit diesen Worten reagierte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi auf die Berichte über den Tod seines einstigen Freundes Muammar al-Gaddafi. «Jetzt ist der Krieg vorbei», fügte Berlusconi hinzu, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
«Dieser Tag setzt einen Schlusspunkt unter das Regime Gaddafi, es ist ein wichtiger Tag für die Libyer», erklärte die deutsche Kanzlerin Merkel. «Der Weg ist nun endgültig frei für einen politischen Neuanfang in Frieden.»
Libyen müsse «zügig weitere entschlossene Schritte in Richtung Demokratie gehen und die bisherigen Errungenschaften des Arabischen Frühlings unumkehrbar machen», sagte Merkel.
Sarkozy: Demokratisches System aufbauen
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy rief zu Versöhnung und Einheit auf. «Der Tod von Muammar al-Gaddafi ist eine wichtige Etappe bei dem seit acht Monaten geführten Kampf des libyschen Volkes zur Befreiung von dem diktatorischen und gewalttätigen Regime», heisst es in einer Erklärung von Sarkozys Amt.
Es gelte jetzt, ein demokratisches System in dem nordafrikanischen Land aufzubauen, in dem alle Bewohner ihren Platz fänden und die fundamentalen Rechte gesichert seien.
Silvio Berlusconi sagte, jetzt sei der Krieg in Libyen vorbei. /


Der britische Premierminister David Cameron sagte dem libyschen Volk weiter Unterstützung zu. Die Menschen in Libyen hätten nun eine noch grössere Chance, sich eine Zukunft aufzubauen, sagte Cameron in London. Dabei werde man mit ihnen zusammenarbeiten und sie unterstützen.
EU fordert Aussöhnungsprozess
Auch die EU forderte den Nationalen Übergangsrat Libyens auf, einen «breit angelegten Prozess der Aussöhnung» einzuleiten. Dieser müsse sich an alle Libyer richten und einen «demokratischen, friedlichen und transparenten Übergang im Land ermöglichen», heisst es in einer Erklärung von EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.
Die Schweiz forderte die Konfliktparteien in Libyen zu Zurückhaltung auf. Sie sollten auf Vergeltungsmassnahmen verzichten und vielmehr sollten einen Dialog zur Stabilisierung der Region einleiten, forderte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Dabei müssten alle Parteien einbezogen werden.