Ursprünglich sei das nicht vorgesehen gewesen, sagte Fathi Baschaga. «Aber Tripolis hat uns darum gebeten und wir wollen die Dinge korrekt machen», fügte er hinzu. Libyens Nationaler Übergangsrat hatte zuvor mitgeteilt, dass es keine Obduktion geben werde.
Der oberste libysche Gerichtsmediziner sagte, die Obduktion habe bestätigt, dass Gaddafi durch einen Kopfschuss getötet wurde. Die Untersuchung sei am Sonntag abgeschlossen worden, Einzelheiten wolle er aber erst nennen, wenn er den Bericht an den Generalstaatsanwalt übergeben habe, sagte der Artzt Othman al-Sintani.
Lebend gefangen genommen
Gaddafi war am Donnerstag in seiner Heimatstadt Sirte nach einem NATO-Angriff auf seinen Konvoi offenbar lebend gefangen genommen, dann jedoch unter bislang ungeklärten Umständen getötet worden. Gaddafis Leiche wurde danach nach Misrata gebracht, wo sie in der Kühlhalle eines Einkaufszentrums am Stadtrand ausgestellt wurde.
Muammar al-Gaddafi wurde durch einen Kopfschuss getötet. /


Die Forderungen aus aller Welt nach einer Klärung der Todesumstände Gaddafis hielten unterdessen an. Nach Angaben des Übergangsrats starb er bei einem Kreuzfeuer zwischen seinen Anhängern und seinen Gegnern. Anderen Berichten zufolge wurde Gaddafi Opfer eines Lynchmords.
Bedauern
Libyens neue Führung bedauerte unterdessen den Tod Gaddafis. Er hätte diesen lieber vor Gericht gesehen, sagte der Chef der Übergangsregierung, Mahmud Dschibril, dem britischen Nachrichtensender BBC.
Dort hätte Gaddafi erklären sollen, warum er das libysche Volk mehr als 40 Jahre unterdrückt habe. Dschibril fügte hinzu, dass die Übergangsregierung zu einer vom UNO-Menschenrechtskommissariat geforderten Untersuchung der Todesumstände bereit sei und dazu auch internationale Beobachter zulassen könne.