Seit dem Erdbeben der Stärke 7,2 vom Sonntag hätten die Einsatzkräfte 185 Überlebende aus den Trümmern eingestürzter Gebäude gerettet. Die Zahl der Toten dürfte noch weiter steigen, weil zahlreiche Menschen noch vermisst werden.
Retter bargen 91 Stunden nach dem schweren Erdbeben einen verschütteten jungen Mann lebend. Der 19-Jährige sei in der Stadt Ercis aus den Trümmern eines fünfstöckigen Gebäudes gerettet worden, berichtete der türkische Fernsehsender NTV. Der Überlebende wurde in ein Spital gebracht.
Regen und Schnee im Katastrophengebiet
In dem vor allem von Kurden bewohnten Katastrophengebiet verschlechterte sich die Lage für die Überlebenden.
Erdogan hält Kritik für unbegründet. /


Regen und Schnee erschwerten die Lebensverhältnisse der obdachlos gewordenen Menschen.
Hilfskräfte verteilten jedoch Zelte und die von Ankara in Anspruch genommenen Hilfslieferungen des Auslands begannen einzutreffen. Die türkische Regierung hatte erst nach anfänglichem Zögern die Hilfe angenommen, um für die Überlebenden winterfeste Unterkünfte bereitstellen zu können.
Dennoch wird die Unzufriedenheit unter den Erdbebenopfern immer grösser: Einige Überlebende warfen der Regierung von Ministerpräsident Tayyip Erdogan vor, auf die Katastrophe zu langsam reagiert zu haben.
Vielerorts kam es zu Rangeleien um Notunterkünfte und andere Hilfsgüter. Zudem klagten Opfer über Willkür und Bestechung bei der Austeilung der Hilfsgüter.