Für die Bestätigung der BDP-Bundesrätin Widmer-Schlumpf sprachen sich 68 Prozent der Befragten in der Wahltagsbefragung des Forschungsinstituts gfs.bern im Auftrag der SRG aus. 21 Prozent waren dagegen. Dies geht aus dem Schlussbericht hervor, der am Freitag publiziert wurde. Den restlichen Befragten sagten, die Frage sei ihnen egal, oder sie gaben keine Antwort.
In sämtlichen Parteien mit Ausnahme der SVP, die Widmer-Schlumpfs Sitz angreifen will, fand sich eine Mehrheit für die Bestätigung. Am höchsten ist die Zustimmung bei der CVP (86 Prozent), gefolgt von der GLP (84 Prozent), der SP (82 Prozent) und den Grünen (81 Prozent). Aber auch bei der FDP sehen 71 Prozent Widmer-Schlumpf weiterhin als Bundesrätin.
Selbst 37 Prozent der SVP-Wähler wollen Widmer-Schlumpf bestätigen, die jahrelang für die SVP politisierte und für die Volkspartei in die Regierung gewählt worden war.
Zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung stehen laut Umfrage hinter ihr. /


Unter den Wählern, die keine Partei wählten, sprachen sich 79 Prozent für Widmer-Schlumpf aus.
Das gfs-Forschungsteam um Claude Longchamps erklärt das Verdikt für Widmer-Schlumpf mit dem «Status quo-Denken» - die Wähler wollten am bekannten Bisherigen festhalten. Ausserdem sind nach Longchamps' Meinung die arithmetischen Überlegungen in der Bevölkerung weniger stark ausgeprägt als bei Politikern.
Keine Mehrheit für zweiten SVP-Sitz
Zwar ging die SVP wiederum als stärkste Partei aus den Wahlen hervor. Dennoch polarisiert sie so stark, dass sie laut der Umfrage unter der Wählerschaft keine Mehrheit für einen zweiten Sitz im Bundesrat findet. Lediglich 42 Prozent würden ihr den zweiten Sitz zugestehen, 47 Prozent dagegen nicht. Der Rest ist unentschieden oder gab keine Antwort.
Der Graben zwischen SVP-Wählern und jenen, die andere Parteien wählten, zeigt sich auch bei dieser Frage: Nicht-SVP-Wähler sprachen sich in der Umfrage klar gegen einen zweiten SVP-Sitz aus. Mit nur gerade 35 Prozent möchten die FDP-Wähler noch am ehesten einen zweiten SVP-Vertreter neben Ueli Maurer im Bundesrat.