Gestrichen werden Arbeitsplätze insbesondere im Stromhandel, im internationalen Vertriebsgeschäft sowie bei regionalen Supporteinheiten.
Ein Sozialplan werde ausgearbeitet, sagte der interimistische Alpiq-Chef Hans Schweickardt am Freitag an einer Telefonkonferenz. Produktionsstätten sollen indes keine geschlossen werden. Der Konzern werde noch rund 5000 Personen in der Schweiz beschäftigen.
Um Kosten zu senken, strafft Alpiq zudem die Organisation. Die Zahl der Geschäftsbereiche wird von fünf auf drei verkleinert. Die beiden Ausland-Sparten werden fusioniert, auch die Sparten Energieservice sowie Trading & Services werden zusammengelegt.
Ausserdem wird der Hauptsitz von Neuenburg nach Lausanne verlegt. Die Funktionen werden auf die bestehenden Standorte Olten und Lausanne aufgeteilt, gab die aus der Fusion der Oltener Atel und der Lausanner EOS entstandene Gruppe bekannt. Insgesamt will Alpiq die betrieblichen Kosten bis Ende 2012 um rund 100 Mio. Franken senken.
Gewinn bricht ein
Alpiq sieht sich mit rückläufigen Ergebnissen konfrontiert. In den ersten neun Monaten ging der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode von 10,5 Mrd. auf 10,2 Mrd. Fr. zurück. Das garstige Marktumfeld und die negativen Währungseinflüsse drückten das Betriebsergebnis um 39 Prozent auf 418 Mio. Franken.
Der grösste Netzbesitzer der Schweiz. /


Der Reingewinn ist gar um 57 Prozent auf 180 Mio. Fr. eingebrochen. Darin noch nicht berücksichtigt ist eine Sonderabschreibung von 35 Mio. Fr. auf das Projekt eines neuen Kernkraftwerks im Niederamt, das nach dem vom Parlament beschlossenen Atomausstieg keine Zukunft hat.
Milliarden-Abschreiber
Alpiq will die Bilanz wieder ins Lot bringen und die Nettoverschuldung bis Ende 2014 um 1,5 bis 2,0 Mrd. Fr. abbauen. «Wir werden das Investitionsprogramm von 2012 bis 2014 um 0,7 Mrd. auf 1,3 Mrd. Franken kürzen», sagte Finanzchef Kurt Baumgartner.
Gekürzt werden unter anderem Investitionen in erneuerbare Energien. Weiter sollen einige Ausbauprojekte verschoben werden. Schwer wiegen zudem Wertberichtigungen auf weitergeführte Aktivitäten und Rückstellungen von 1,7 Mrd. Franken zulasten des Jahresergebnisses 2011. Die Internationalisierungsstrategie sei nicht ganz erfolgreich gewesen, räumte Schweickardt ein.
Konzentration aufs Kerngeschäft
Der Konzern beschränkt sich auf den Kernmarkt Schweiz und profitable Nischen in Europa. In der Schweiz will das Unternehmen die Laufzeiten der bestehenden Energieanlagen ausschöpfen und sich auf den Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien fokussieren, insbesondere auf Wasserkraft.