Die UBS hat drei wichtige Abteilungen - Die Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden (Wealth Management), die Anlagenverwaltung für institutionelle Kunden wie Pensionskassen, Versicherer oder Fonds (Asset Management), und die Investmentbank. Dieses Modell sorgt schon seit der Finanzkrise 2007/2008 für Diskussionen.
Während die Vermögens- und Anlagenverwaltung in der Regel erfolgreich arbeiten, wird die Investmentbank nach Mega-Gewinnen - und damit entsprechenden Megarisiken - vor der Krise 2008 heute als Unsicherheitsfaktor betrachtet.
Sowohl die Milliardenabschreiber in der Krise 2007/2008 im Nachgang des Zusammenbruchs des US-Immobilienmarktes als auch der 2,3 Mrd. Dollar schwere Verlust im Londoner Handelsskandal, der im September 2011 bekannt wurde, geschahen in der Investment-Abteilung. Wegen der heute sehr angespannten Lage der Finanzmärkte erzielt die Sparte auch nicht mehr die satten Gewinne wie vor der Krise.
Eine Abspaltung der Investmentsparte wird nicht erwartet. /


Als am 24. September Konzernchef Oswald Grübel in Folge des Londoner Debakels den Hut nahm und zuerst interimistisch durch den Tessiner Sergio Ermotti ersetzt wurde, gab die UBS bekannt, dass die Investmentbank verkleinert werden soll. Inwieweit die Bank die Sparte zähmen will, ist in den vergangenen Wochen heiss debattiert worden.
Verkauf wäre Überraschung
Wahrscheinlich ist, dass die Investmentbank vermehrt ihre Kenntnisse der globalen Finanzmärkte in den Dienst der reichen Wealth-Management-Kunden und auch für das kleinere Asset Management zur Verfügung stellen sollen. Risikoreicher Handel auf Rechnung der UBS, der so genannte Eigenhandel, würde zugleich eingeschränkt.
Eine Riesenüberraschung wäre hingegen, wenn Ermotti - seit Dienstag definitiver Konzernchef der UBS - am Investorentag, der im New Yorker Luxushotel Waldorf Astoria stattfindet, die Abspaltung oder den Verkauf der Investmentbank bekannt geben würde. Die UBS als eine der 20 grössten Banken der Welt brauche eine Investmentsparte, heisst es immer wieder.