Ursprünglich sollte der Gewinner bereits am Dienstag proklamiert werden, jedoch hätten noch nicht alle Wahlzettel aus den entlegenen Gebieten des riesigen Landes ausgezählt werden können, hiess es. Beobachter befürchten nach der Bekanntgabe schwere Ausschreitungen.
Viele Geschäfte in der Hauptstadt Kinshasa blieben geschlossen, während ein grosses Polizeiaufgebot auf den Strassen patrouillierte. Mehrere Oppositionskandidaten hatten gleich nach den Wahlen Betrugsvorwürfe erhoben.
Bei gewaltsamen Zusammenstössen vor und während des Urnengangs waren mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Aus Angst vor Unruhen sind Tausende Menschen auf der Flucht ins Nachbarland Kongo-Brazzaville.
Keine Stichwahl
Beim Urnengang am 28. November waren 32 Millionen Kongolesen dazu aufgerufen, einen Präsidenten und ein Parlament zu wählen. Wegen logistischer Probleme wurden die Wahlen um zwei Tage verlängert. Als Favorit gilt Amtsinhaber Joseph Kabila, der nach der Auswertung von zwei Dritteln der Stimmen mit 46 Prozent vorne lag.
Eine Stichwahl wird es im Kongo nicht geben: Nach einer Verfassungsänderung im Januar reicht einem Kandidaten die einfache Mehrheit. Das Ergebnis der Parlamentswahlen soll im Januar verkündet werden.