«Ich bin zurück, und dieses Mal mit Leidenschaft»: So kündigte Financier Tito Tettamanti am Mittwoch vor den Medien in Zürich sein Comeback an. Er besass die «BaZ» bereits vor zwei Jahren für mehrere Monate, bevor er und Medienanwalt Martin Wagner die Zeitung an den Crossair-Gründer Moritz Suter verkauften.
Mit der neuen Zeitung «TagesWoche» habe die «BaZ» in Basel ihre Monopolstellung verloren. Das sei eine Erleichterung, sagte Tettamanti. «Es erlaubt keine fanatische Zeitung, aber es erlaubt, profilierter zu sein.» Die «BaZ» behalte ihren rechts-bürgerlichen Kurs klar bei, ergänzte der Tessiner.
Deshalb bleibt die operative Chefetage der «BaZ»: CEO Roland Steffen behält sein Amt genau so wie Chefredaktor und Blocher-Biograph Markus Somm.
Keine Geheimniskrämerei mehr
Es sei ein Fehler gewesen, in der Vergangenheit ein Geheimnis um das Beratungsmandat von Christoph Blochers Unternehmen Robinvest zu machen, sagte Tettamanti weiter. Nun endet das Engagement der Familie Blocher bei der «BaZ».
Christoph Blocher leistet aber eine Defizitgarantie.
Tito Tettamanti hat 53,6 Prozent der Stimmrechte. /


Diese sei finanziell unlimitiert, sagte Tettamanti. Blocher stehe ein für mögliche Verluste, die durch Restrukturierungen bei den Druckereien entstünden. Als Gegenleistung gab Tettamanti dem alt Bundesrat das Versprechen, die Aktien von Blochers Tochter Rahel zurückzukaufen.
Restrukturierungen geplant
Tettamanti verlangte von Blocher vor dem Rückkauf, dass ein Sanierer zur Verfügung stehe. Diese Aufgabe übernimmt der Zürcher FDP-Nationalrat Filippo Leutenegger. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich zu so einem Handkuss komme», sagte Leutenegger. Die Sanierung sei eine schwierige, aber keine unmögliche Aufgabe.
Leutenegger liess offen, ob und - falls ja - wie viel Personal über die Klinge springen muss. «Ich muss zuerst eine Gesamtanalyse der Gruppe machen, bevor wir die Prioritäten festlegen.» Er rechne damit, dass seine Aufgabe in drei bis vier Jahren erfüllt und sein Engagement dann beendet sei.