Am kommenden Montag startet eine französische Ausgabe, im März eine spanische und noch dieses Jahr soll es auch in Italien losgehen. Der Deutschland-Start ist ebenfalls schon fix. Im Gegensatz zu den UK- und Kanada-Editionen setzt die Huffington Post in Kontinentaleuropa auf die Zusammenarbeit mit etablierten lokalen Medienhäusern. Am 2. Februar sollen zusätzlich die Pläne für ein Online-Pendant zu CNN konkretisiert werden.
«Aggressive Expansion ist, solange sie finanziert und gesteuert werden kann, als Business-Strategie kaum zu toppen. Für Pressefreiheit und Demokratie sind solche Konzentrationsprozesse allerdings gefährlich. Pressefreiheit kann nur garantiert werden, wenn die Macht einzelner Anbieter beschränkt wird», sagt Unternehmensberater Bernd Höhne im Gespräch mit pressetext.
Etablierte Partner
Die am Montag erscheinende französische «Le Huffington Post» wird als Kooperation mit der Le Monde Gruppe und Les Nouvelles Editions Independante betrieben. Für die spanische «El Huffington Post» wurde ein Abkommen mit «El Pais» geschlossen. In Italien heisst der Partner für «L'Huffington Post» Gruppo Editoriale L'Espresso. Das italienische Verlagshaus produziert unter anderem die Tageszeitung La Repubblica. Wer der Partner in Deutschland sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
«Die Kooperationspartner schwimmen auf der Erfolgswelle der Huffington Post mit.
Die Huffington Post beliefert Europa mit Nachrichten. /


Sie werden wahrscheinlich profitieren. Wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen», so Höhne. Das Modell der europäischen Ableger der Huffington Post ist eine Kopie des US-Originals. Es werden Artikel verschiedener Anbieter zusammengetragen und mit Einträgen prominenter Blogger und eigenen Artikeln gewürzt. Durch die lokalen Partner spart sich die Huffington Post auch Ressourcen.
Konkurrenz für CNN
Die eigenen Mitarbeiter sollen in die Redaktionen der Partner eingegliedert werden. Huffington-Post-Gründerin Arianna Huffington wollte die Marke immer schon globalisieren. Nach dem Kauf durch AOL im vergangegenen Jahr hat der Nachrichtenaggregator jetzt auch die nötigen Ressourcen. Im Gegensatz zu den als Alleingänge konzipierten, 2011 gestarteten Portalen in UK und Kanada sind die Europa-Filialen eine sanfte Art der Expansion. Die lokalen Partner ermöglichen einen Markteintritt durch die Hintertür.
Zusätzlich zum Ausbau des bestehenden Geschäftsmodells plant die Huffington Post mit der Eröffnung eines 24-Stunden-Online-Nachrichtensenders das Betreten von Neuland. US.Medien berichten, dass mehr als 300 Journalisten für das neue Projekt angeheuert werden sollen. Das Angebot ist als Internet-Konkurrenz zu Nachrichtensendern wie CNN gedacht. Am 2. Februar ist eine Ankündigung in New York geplant, die weitere Details enthüllen soll.