Mit Windows 8 möchte Microsoft den Durchbruch auf dem Tablet-Markt schaffen, nachdem sich hier bisher überwiegend Apple mit dem iPad sowie die Hersteller von Android-Tablets als Marktbeherrscher hervorgetan haben. Gespannt sein darf man auch auf die öffentliche Beta-Version, die Ende Februar erscheinen soll. Bei Windows 7 gab es seinerzeit zwischen der letzten Beta-Version und dem Final Release keine weltbewegenden Änderungen mehr.
Strenge Vorgaben für Tablets mit Microsoft-System
Den Tablet-Computern nimmt sich Microsoft in dem Dokument ausführlich an: Der freie Speicherplatz muss mindestens 10 GB betragen - und zwar nach der Installation des Systems. Bei den Schnittstellen müssen WLAN und Bluetooth zwingend vorhanden sein. Beim Bluetooth-Standard muss es sich um die aktuelle Version 4.0 handeln. Ein Lagesensor, Magnetfeldsensoren und ein Umgebungslichtsensor werden ebenfalls Pflicht.
Für den Bildschirm hat Microsoft augenscheinlich Multimedia-Anwendungen im Blick, denn die Auflösung muss mindestens 1366 mal 768 Pixel betragen. Unnötig zu erwähnen, dass es sich um einen Touchscreen handeln muss. Ein Windows-Button muss vorhanden sein, allerdings braucht es sich nicht um eine Hardware-Taste handeln, es darf auch eine Sensor-Taste sein.
Windows 8. /


Deren Position gibt Microsoft aber millimetergenau vor.
Möchte der Hersteller eine Videokamera verbauen, muss es mindestens eine 720p-Kamera sein. Dies bedeutet, dass die Kamera eine Mindestauflösung von 1280 mal 720 Pixel mit 50 Vollbildern pro Sekunde haben muss. Bei den Schnittstellen fordert Microsoft mindestens einen USB-2.0-Port, einen Audio-Ausgang und integrierte Lautsprecher. Hardware-Tasten sollte das Tablet ebenfalls mitbringen, es dürfen aber maximal fünf sein, und zwar neben dem schon erwähnten Windows-Button ein Lautstärkeregler, ein Power-Knopf und ein Schalter zum Arretieren der Displayausrichtung.
Eines der wenigen optionalen Elemente ist eine NFC-Schnittstelle - diese braucht ein Windows-8-Tablet nicht zwangsweise. Kommt das Tablet allerdings mit NFC-Schnittstelle, muss ihre Position auf der Gehäuseoberfläche exakt markiert werden.
Mut zur Individualität - welcher Hersteller kann sich vom Rest abheben?
Bei soviel «Muss»-Vorgaben stellt sich natürlich die berechtigte Frage, ob sich Windows-8-Tablets nicht gleichen werden wie ein Ei dem anderen. Es wird also spannend, die ersten Windows-8-Tablets miteinander zu vergleichen und echte Unterschiede zu suchen. Denn daran wird sich dann auch die Preisgestaltung orientieren. Eine solche Spanne wie bei Android-Tablets, die von billigen Einsteiger-Geräten bis zu Highend-Modellen reicht, ist bei Windows-Tablets vorerst nicht zu erwarten.