Dabei wird auf die Zugabe chemischer Stoffe verzichtet und das Pasteurisierungsverfahren angewandt. Trinkwasserexperte Christian Schröder vom Unternehmen EKOplan begutachtet das Konzept im Interview.
Selbstversorgung über Biogas
Die organischen Abfälle im Schmutzwasser werden in einer Biogasanlage verwertet, die Teil der Anlage ist. Diese liefert nicht nur bis zu 90 Prozent des für den Betrieb notwendigen Stroms, sondern auch Abwärme. Um Keime aus dem lebenswichtigen Nass zu eliminieren, wird dieses auf 180 Grad Fahrenheit (rund 82,2 Grad Celsius) erwärmt. Am Ende des Prozesses soll das Wasser sauber genug sein, um industriell verarbeitet zu werden. Die PTG hat ihr System bereits an zwei Partner verkauft, einen Snackhersteller und ein Unternehmen aus dem Obstanbau.
Einsatz von vielen Kriterien abhängig
«Es gibt mehrere Ansätze, die in diese Richtung gehen», erklärt Schröder.
Biogasanlage sorgt für Wärme und Strom. /


Wie gut die Anlage aus Kalifornien funktioniert, möchte er jedoch nicht beurteilen. «Es kommt immer darauf an, unter welchen Bedingungen eine solche Anlage eingesetzt wird.» Diese umfassen unter anderem die Menge und die Zusammensetzung des zu reinigenden Abwassers. Während viele Organismen eine Temperatur von 82 Grad nicht überleben, gibt es durchaus Keime, die auch darüber hinaus standhalten. «Nicht umsonst gibt es die Empfehlung, keimverseuchtes Wasser bis zum Siedepunkt zu erhitzen.»
Konventionelle Anlagen werden sparsamer
Auch hinsichtlich der Energieeffizienz ist Schröder vorsichtig mit einer Bewertung. «Man muss sehen, wieviel Strom man wirklich in diese Anlage stecken muss und auch, wieviel sauberes Wasser zur Rückspülung aufgewendet werden muss.» Konventionelle, kommunale Kläranlagen älterer Bauart haben einen relativ hohen Energiebedarf, so der Fachmann. Jedoch wird über Faultürme ein Teil davon rückgewonnen.
Neue Systeme hingegen arbeiten deutlich sparsamer und werden öfters auch mit Blockheizkraftwerken ergänzt. Als Alternative können auch Pflanzenkläranlagen eingesetzt werden, die allerdings einen wesentlich grösseren Flächenbedarf haben.