Sollte der Kindle Touch ursprünglich erst am 27. April ausgeliefert werden, hat Amazon bereits heute mit dem Versand seines neuesten Lesegerätes begonnen. Nutzer haben nun also die Wahl zwischen dem Kindle 3, dem Kindle 4 und dem Kindle Touch. Allesamt bieten ein 6 Zoll grosses e-Ink-Display mit Pearl-Technologie und geben das Amazon-eigene E-Book-Format azw wieder. Wir haben die verschiedenen Modelle verglichen.
Kindle 3: Pearl-Display, 3G-Betrieb und englisches Menü
Der Kindle 3 war das erste Lesegerät, das Amazon auch direkt in Europa angeboten hat. Mittlerweile vertreibt der Online-Händler nur noch die Version mit WLAN und 3G für 205 Franken. Durch seine echte Tastatur hebt sich der Kindle 3 bereits optisch von den neuen Modellen ab. Vielschreiber werden diese zu schätzen wissen, lassen sich mit ihr doch viel zügiger Notizen, Suchbegriffe und ähnliches verfassen. Zusätzlich zur Lesefunktion kann das Gerät auch Hörbücher und Musik wiedergeben sowie englischsprachige Texte vorlesen. Der Speicher hat eine nutzbare Kapazität von gut 3 GB und der Akku reicht etwa zwei Monate (bei einer halben Stunde Lesen pro Tag).
Dank des zusätzlichen 3G-Moduls können Leser nicht nur zu Hause shoppen, sondern auch unterwegs auf den Kindle-Store sowie Wikipedia zugreifen. Wichtiges Detail: Während über WLAN alle beliebigen Internet-Adressen angesurft werden können, beschränkt sich der Zugriff via UMTS auf die eben genannten Webseiten. Amazon setzt im UMTS- und EDGE-Betrieb auf das Netz von Vodafone, weltweit ist der Einsatz in über 100 Ländern ohne zusätzliche Kosten möglich.
Sicherlich grösstes Manko für deutschsprachige Leser: Amazon liefert den Kindle 3 nur mit englischsprachigem Menü aus. Ein Firmware-Update, das dem Lesegerät Deutsch oder andere Sprachen beibringt, gibt es bislang nicht. Der Kindle 3 eignet sich daher besonders für Tastaturliebhaber die viel im Ausland unterwegs sind, mit Englisch keine Probleme haben und auch spontan E-Books einkaufen wollen.
Die in Europa verfügbaren Kindles von Amazon: Der Kindle 3 Keyboard, der Kindle Touch und der Kindle 4. /

Kindle 4: Günstiger E-Book-Reader für reine Leseratten
Beim Kindle 4 hat Amazon zur Vorgänger-Version einige Änderungen vorgenommen: Der E-Book-Reader bekam ein deutsches Menü, einen sehr günstigen Preis und kompaktere Masse. Allerdings hat Amazon auch die Audio-Wiedergabe gestrichen sowie den nutzbaren Speicher und die Akkulaufzeit halbiert. Auch ist das Gerät nur als WLAN-Version verfügbar. Die rein auf das Lesen beschränkte Ausstattung belohnt der Händler mit einem günstigen Preis von 127 Franken.
Eingaben können Nutzer über eine virtuelle Tastatur vornehmen, die Bedienung erfolgt über haptische Tasten. Das deutsche Menü macht die Navigation für viele Leser weitaus einfacher. Via WLAN können auch drahtlos E-Books eingekauft und auf den E-Book-Reader gesendet werden, unterwegs ist jedoch ein Hotspot-Zugang erforderlich. Mit gerade einmal 170 Gramm ist das Gerät zudem ausgesprochen leicht. Der Kindle 4 bietet sich für alle Nutzer an, die einen günstigen E-Book-Reader suchen und auf die Wiedergabe von Audio-Dateien verzichten können. Weitere Details zum Kindle 4 erhalten Sie in einem separaten Test.
Kindle Touch: E-Book-Reader zum Anfassen
Mit dem Kindle Touch hat Amazon seinen ersten E-Book-Reader mit Touchscreen auf den Markt gebracht. Nutzern, die hauptsächlich im eigenem Land unterwegs sind und beispielsweise bereits ein Smartphone haben, das tethern kann, bietet sich die günstigere WLAN-Variante für 165 Franken an. Auslands-Reisende empfiehlt sich hingegen die 3G-Version für 243 Franken - allerdings gelten auch hier die eingangs erwähnten Einschränkungen. Der Kindle Touch hat ein neu designtes, deutsches Menü, das auf das Multitouch-fähige Display zugeschnitten ist. Die virtuelle Tastatur ermöglicht noch schnellere Eingaben und einen bequemeren Besuch des Kindle-Stores.
Beim Kindle Touch hat Amazon den Speicher wieder auf 3 GB angehoben und die Akkulaufzeit auf zwei Monate erweitert. Auch die Audio-Wiedergabe bringt das Gerät nun wieder mit. Der Kindle Touch bietet somit nicht nur eine vollkommen neue Bedienung via Touchscreen, er ist auch einer der Reader mit den umfangreichsten Funktionen.