Gemäss diesen Angaben setzten die Regimetruppen am selben Tag auch ihre Angriffe gegen bewohnte Gebiete in den zentralsyrischen Provinzen Homs und Hama fort.
Auch der Beschuss der Stadt Homs wurde nach Angaben von Einwohnern fortgesetzt - trotz einer Einigung auf eine Feuerpause. Zuvor hatte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erklärt, Regierungstruppen und Aufständische hätten einer vorübergehenden Waffenruhe zugestimmt, damit die Hilfsorganisation Hunderte Bewohner in Sicherheit bringen könne.
Rettungsteams stünden bereit und warteten nur darauf, dass letzte Vorbereitungen abgeschlossen würden. Aus einem der Stadtbezirke, in den die Helfer fahren wollten, berichtete ein Einwohner, zu Tagesanbruch habe es noch schweren Beschuss gegeben. Später sei er aber abgeflaut.
Hochburg der Protestbewegung
Die Stadt ist einer der zentralen Schauplätze des seit mehr als 15 Monaten anhaltenden Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad. In den vergangenen eineinhalb Wochen haben sich die Auseinandersetzungen offenbar zugespitzt.
Die Gewalt in Syrien lässt nicht nach. (Symbolbild) /


Seit mehr als zehn Tagen tobten in mehreren Vierteln der drittgrössten syrischen Stadt Kämpfe, sagte die regionale Einsatzleiterin des IKRK, Beatrice Megevand-Roggo. «Hunderte Zivilisten stecken in der Altstadt fest. Sie können nicht weg und Zuflucht in sichereren Gegenden finden, weil die bewaffneten Auseinandersetzungen weitergehen.»
Appell an Russland
Die Arabische Liga forderte Russland am Donnerstag auf, die Waffenlieferungen an Syrien zu beenden. Wer militärische Ausrüstung liefere, helfe, Menschen zu töten, sagte der Vizegeneralsekretär der Liga, Ahmed Ben Helli, der russischen Nachrichtenagentur Interfax. «Das muss aufhören.»
Zugleich appellierte er an die internationale Gemeinschaft, das Mandat für den internationalen Syrien-Gesandten Kofi Annan zu stärken. Es müsse ein «Mechanismus» gefunden werden, der sicherstelle, dass alle Seiten dessen Friedensplan achteten.
Moskau steht im Verdacht, Assad mit Waffenlieferungen zu unterstützen, und sperrt sich gegen eine schärfere Haltung des UNO-Sicherheitsrats zum Syrien-Konflikt. Bei der Niederschlagung der Protesten in Syrien kamen nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten bisher mehr als 14'400 Menschen ums Leben.