Dabei investieren sieihr Geld nicht etwa in riskante Wertpapiere, sondern stecken es in Schweizer Schliessfächer. «Diese Risikoaversion ist ein klassisches Krisensymptom, das die vorherrschende Ungewissheit widerspiegelt», sagt Hans-Peter Burghof, Experte für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim im Gespräch.
Bargeld, Schmuck und Gold
Die Menschen zahlen ihr Geld vermehrt in Bar ein. Der Schweizer Franken wird auf den Finanzmärkten stark nachgefragt, ist aber gleichzeitig als Barbestand äusserst attraktiv, so heisst es vonseiten der Schweizerischen Nationalbank. Indikator dafür ist die intensive Nachfrage nach 1.000-Franken-Banknoten, die in erster Linie zu Lagerzwecken vorgesehen sind.
Neben Bargeld sind es vor allem auch Wertgegenstände wie Schmuck oder andere teure Besitztümer, die den Weg in einbruchssichere Tresore finden. «Manche Leute sagen, sie würden eher ein schönes Gemälde kaufen, anstatt in einen Investmentfonds zu investieren», beschreibt Ulrich Körner, Geschäftsführer von UBS, die derzeitige Verunsicherung der Anleger.
Die Schliessfächer werden bei einigen Banken schon knapp. /


Experte Burghof gibt jedoch zu bedenken, dass Kunstgegenstände durch die Aufbewahrung in Tresoren keinen Ertrag bringen und die Sicherung mit erheblichen Kosten verbunden ist. Dadurch macht diese konservative Strategie erst bei grossem Kapital Sinn.
Engpässe bei Schliessfächern
Das massenhaft in die Banken und Märkte gepumpte Geld schürt die Angst einer grassierenden Inflation und damit verbundenen Preissteigerungen. Anlagewerte wie Immobilien, Gold oder klassische Kunstobjekte erfreuen sich daher besonders grosser Beliebtheit. Aufgrund der generell erhöhten Attraktivität konservativer Anlageformen sind Engpässe bei den zur Verfügung stehenden Schliessfächern abzusehen. Die Migrosbank kann dies bestätigen. «Bei gewissen Filialen sind sämtliche Schliessfächer vermietet», so deren Pressesprecher Albert Steck.