Die Führung Ecuadors beantragte am Donnerstag eine Sondersitzung der Aussenminister der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), die sich mit dem Fall Assange befassen sollte. Die USA und Kanada lehnten den Vorschlag ab, andere OAS-Mitglieder unterstützten ihn.
Ein Entscheid, ob am kommenden Donnerstag (23. August) eine Sitzung zum Thema Assange abgehalten wird, soll am (heutigen) Freitag fallen. Die OAS hat rund 30 Mitglieder.
Zudem schaltete Ecuador die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) ein. Peru, das den geschäftsführenden Vorsitz der Unasur inne hat, berief für Sonntag eine ausserordentliche Sitzung ein. Im ecuadorianischen Guayaquil soll über die diplomatische Krise beraten werden.
Gegen Julian Assange sind in den USA rechtliche Anschuldigungen hängig. /


Die Unasur hat zwölf Mitglieder.
USA halten sich zurück
Die USA wollen sich im diplomatischen Zwist zwischen Ecuador und Grossbritannien um den Wikileaks-Gründer offenbar zunächst zurückhalten. Dies sagte eine Sprecherin des Aussenministeriums.
«Das ist eine Angelegenheit zwischen den Ecuadorianern, den Briten und den Schweden», sagte die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Victoria Nuland, am Donnerstag vor den Medien.
Am Donnerstag hatte Ecuador bekanntgegeben, Assange «diplomatisches» Asyl zu gewähren. Grossbritannien und Schweden kritisierten den Entscheid scharf. Der Australier Assange hatte sich in die Londoner Botschaft des südamerikanischen Landes abgesetzt, um sich der Auslieferung nach Schweden zu entziehen.
Dort soll der 41-Jährige unter anderem zu Vergewaltigungsvorwürfen befragt werden. Assange befürchtet allerdings, von Schweden in die USA überstellt zu werden, wo ihm wegen der Veröffentlichung von geheimen Dokumenten der Prozess gemacht werden könnte.